nine to five
die kälte ist in den himmel gewachsen
und bewohnt
von neun bis fünf von sechs bis acht
von sieben bis zehn von
einzelpersonen in den blick
gewachsen die kälte ist
ungesehen
das ist tag 6, text 6 der #frapalywo zum impuls „hochhaus“. hauptthema der woche lautet „haus und zimmer“. steht ihr oben mit blick nach unten oder unten mit blick nach oben oder bewegt ihr euch im zwischen? überhaupt und jenseits der hochhaus-texte eine interessante frage…
7 tage, 7 texte, 1 thema: wer bei der #frapalywo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalywo und @fraupaulchen
Traurig und starr
auf dem Dachgarten
des Hochhauses
steht die Frau
sieht nicht
den Sonnenuntergang
am Horizont
spürt nicht den Abendwind
fühlt nur die Weite
als sie ihre Arme ausbreitet
und eine Leichtigkeit
In ihrer Seele
als flöge sie
nach Haus
wie traurig
– und einfühlsam,
liebe Jutta
Treffpunkt in der Anonymität.
Verbindet die Etagen mit dem Ausgang,
bringt die Einkäufe vor die Tür,
unermüdlich bei Umzügen.
Blitzschnell und immer gut gelaunt
aber im Brandfall nicht benutzen!
Die Lebensader im Hochhaus.
Der Fahrstuhl.
Stimmt! Ich lebte lang genug in höheren Häusern, sogar den Brandfall und ein leichteres Erdbeben kenne ich. Jetzt grad Ruhe im Sechsfamilienhaus genießen
Glasweltspiegel
entseelte
Kaltfarbennische
Vereinzelte
spurlos ausgerichtet
im Gewimmel
suchend
nach verborgenen Plänen
die elphi
macht ein selfie
winkt den tanzenden türmen
und trotzt allen stürmen
wirft all die entrüstung
über die brüstung
da thront sie nun gar wohl geraten
der ganze stolz der hanseaten
Ha – lautes Lachen vor meinem PC! Spricht mir aus dem Herzen, dein Gedicht – und bei meinem Beitragsbild ist ein Foto verarbeitet, dass im Archiv neben den „tanzenden Türmen“ steht – sie waren auch bei mir Kandidaten, mussten dann einer anderen Idee weichen.
Bist Du auch Hamburgerin?
Irgendwie floß es heute in Reimen
(was sonst gar nicht so meins ist)
Heute bin ich spät dran, hab mich zwischen den Hochhäusern verlaufen.
https://ulerolff.net/2017/03/01/hochhaus-babel/
Hochhaus
In nichts ist das Grau der Wolken
zu unterscheiden
von der blassen Fassade
die sich farblos gen Himmel reckt
Erst wenn der Tag erlischt
tauscht er sein Licht
ein gegen Zeit
in kleinen Fenstern
Ein schönes Bild!
Ein hohes Haus
Im 2. Stock, da wohnten wir,
vor und über uns das weite Nichts.
Der Balkon, klein, und doch –
wir waren wirklich reich.
Der Platz ausreichend für Vier;
mit Blick – ich weiß es noch –
zum Park mit Ententeich.
So viele Jahre war uns wohl
im milden Abendschein
bei einem Glas voll gutem Wein
zu Plauderei und Speisen.
Aus einem kleinen Radio
erklangen leise Weisen.
Manchmal sahen wir gar Hasen
im Dämmer auf dem wilden Rasen
mümmeln, und daneben
zwei, drei Rehe grasen.
Im letzten Licht von warmen Sommertagen
konnten froh und frei und munter
unsere Gedanken einen Reigen wagen;
im Farbspektakel hinterm Park
ging scharlachrot die Sonne unter.
~~~~~~~~
Das war einmal. Es war die Not –
so möchte ich es nennen –
die das, was dann geschah, gebot.
Vor unserer Sicht entstand
im Niemandsland
ein hohes Haus –
für viele, die nun
ihrerseits die Sonne
sehen können.
(tut mir Leid – die späte Stunde;
ich war vom Netz für eine Runde ;o))
ei sowas… hab ich doch ganz vergessen… mich hier einzustellen… sowas, sowas aber auch
*tztztz
https://traumspruch.wordpress.com/2017/03/01/chicago-skyscraper/
manhattan
wo sind die schatten
die hochhausschluchten füllen
wenn der regen fällt?
Mein nachträglich erbautes Hochhaus: http://www.schreib-t-raum.de/2017/03/06/frapalywo1-6-das-hochhaus/