von osten
schön soll es werden
die blumen stehen in großmutters alter keramikvase
der mit sprung
schön
so ist es angekündigt
sagen sie
und stellen die erinnerung mit in eine vase
zieh endlich das kleid an
sagt die mutter
das wird ein schöner tag
ich öffne das fenster schaue mir nach
das ist tag 2, text 2 der #frapalywo zum impuls „ostwind“. hauptthema der woche lautet „wind und wetter“. ich bin gespannt, welches wetter und stimmung euch der ostwind beschert hat!
7 tage, 7 texte, 1 thema: wer bei der #frapalywo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalywo und @fraupaulchen
http://stachelvieh.de/2018/05/15/der-raue-frapalywo-no-2/
https://barcelonalien.wordpress.com/2018/05/14/ostwind/
treibjagd
mit dem tag zimt
und all die zeichnungen
schon gebrochen ein licht
im neuen fenster
geseufzte wolken aus gestern
zögernd
meine schwester jagd schwätzer
endlich verstehen
was so zart
morgen für morgen
über alle dächer zieht
https://2kinderkuechebadbalkon.com/2018/05/15/treibjagd-frapalywo-ostwind/
berlin
dieser eine winter.
was waren wir
voll glühender ideen
hoch in den himmel
bauten wir und
standen uns nah
die nächtlichen gedanken
trunken von wein
schüttelten wir morgens
zum fenster hinaus.
vom osten her
kam der wind
kam der tag.
ich bin ihm nicht gewogen
nicht gewachsen ihm
der scharfe klingen führt
durch mark und bein
auch hirn und herz
mit kaltem griff umklammert
die lippen werden blau
es zittern mir die glieder
bevor sie schockgefrostet
mich eine warme hand erlöst
Dein schockgefrostetes Bild spricht mich an, die „warme Hand“ berührt, lässt ein Zwischenzeilenlesen zu.
ein Wind.Bild
Eos am Horizont sich zeigt
süß im gläsernen Licht
ihr Versprechen zeitet
die Göttin oft erzittert,
erstürmt Euros ihren Himmel
und lässt frosten alles
was Atem hat
vom Osten her
tost & tobt er
starrt das Land:
das Morgenrot versinkt
im Tiefseeschlaf!
Ostwind
Ostwind entführt mich
einmal nach Norden
ins Alte Land
Erlösung brachte er nicht
aber Menschen
die könnten einander erlösen
kamen nur nicht
konnten nicht
trauten sich nicht
weit und genug
wer sonst?
Ostwind befreit mich
Ostwind kehrt wieder
bringt mir
fast nur
gute Zeit
wenn der ostwind leise weht
und die dämmerung sich löst
aus der umarmung der nacht
errötend erwacht venus
aus ihren liebesträumen
wenn der ostwind leise weht
Nächtlicher Ostwind
wache Gedanken
drehen sich im Kreis
schüttelt verbliebene Träume
aus Hirnwindungen
fegt Gefühle eiskalt aus Herzkammern
Gefühlte Kälte wie Eiszapfen
pocht im Inneren
bis im Osten
der Tag erwacht
Oh, das Blau – es fehlt
(Akrostichon)
Vor den goldnen Strahlen einer Sonne
Ohne Zaumzeug, auch von Zügeln frei,
Nimmt der Morgen jetzt im Monat Mai
Aufstellung an meiner Regentonne.
Lust erfüllt mich und auch Wonne,
Lachend lasse ich das Alltags-Einerlei
Erstmal raus mit einem Schrei –
Nicht nur Giersch wächst wieder in Kolonne.
Heute werde ich ihn stehen lassen,
Übe mich viel eher in Geduld,
Gehe lässig durch den Garten,
Ehe Ost und West den Tag verprassen;
Luftgeschwängert ohne eigne Schuld
Nur auf einen neuen Morgen warten.
von @maremmaurlaub:
Ostwind
Levante weht von Osten her
der Morgen…..Sonnenwind
erhebt sich sonnengleich
ist warm und feucht
und selten hier zu spüren
ein Hauch von Sommerregen
von @gabrieldewinter ein limerick:
Der Ostwind, er streift durch die Steppe.
Er hat den Rauhreif mit im Schleppe.
Der Ostwind, er pfeift,
der Rauhreif, er reift,
ganz weiß wird dadurch die Treppe.
von @dandelionsawake:
Ein trauriges Lied
singst Du mir
grauenvollen Hauch
wehst Du
über die Länder
Wind aus dem Nahen Osten
schweige endlich still
und schick den Narren schlafen
der nur Unglück bringen will.
von @lose_gedanken:
Lass‘ uns an Ufern sitzen.
Jedes Ufer ein Aufbruch.
Der inneren Windrose vertrauen.
Das Gesicht dem Ostwind zugewandt.
Er flüstert Geschichten
vom Gestern.
Und vom Morgen.
Von Hoffnungen auf endlose Sommertage im Herzen.
Lass‘ uns an Ufern sitzen.
von @morgaine620:
https://wordpress.com.cmun.it/e/mjihbz5d/2018/05/15/frapalywo-wind-und-wetter-impuls-2-ostwind/?t=1526398387
von @tauscher57:
in tanka form
ostwind wetterhoch
schönwetterlage beschert
sommer warm trocken
im winter trocken und kalt
an tagen wenn ostwind weht
von @sabbeled:
Eiswind weht von Osten.
Kristallne Fäden in der Luft.
Ein Zittern kommt in Wellen,
das nach kaminer Wärme ruft.
Frostblumen wachsen an den Scheiben. Im Garten liegt Schneeflöckchenduft.
Ostkind,
in dir weht ein andrer Wind.
Du weißt, dass die Glitzerwelt
das, was sie verspricht, nicht hält.
Sie braucht dein Gesicht.
Versteck dich nicht.
Bei mir im Blog gibt es zum Gedicht jeweils noch eine Collage. Mal sehen, ob ich das die ganze Woche so durchhalte. Dichten und Schnipseln. Aber es passt so gut zusammen, deshalb bin ich guter Dinge: https://www.schreibtischwelten.de/2018/05/15/ostkind-gedicht/
von @philosophina:
lasse mich treiben
von Nord nach Süd
lasse mich treiben
von Süd nach Nord
lasse mich treiben
von Ort zu Ort
lasse mich treiben
an der Küste entlang
im seichten Wasser
am Heimatsrand
lasse mich treiben
kann nur hier bleiben
bis der Ostwind kommt
von @wortbegegnung:
OSTWIND
Eisiger Atem
singt in
kahlen Zweigen
eine dunkle Melodie.
MOLL!
Goldnes Sonnenlicht
durchdringt
Nacht und Kälte…
Ein warmes helles Lied in
DUR!
Noch ein Haiku von mir:
https://www.schreib-t-raum.de/frapalywo-wetter-2/
widerwetter
in fiebriger luft
der duft der levante
tanzte
ein letztes mal
vor islands tiefen stürmen
von @alilicj:
https://worteausdemwunderland.wordpress.com/2018/05/15/ostwind/
von @gedankenpoesie:
Kühlend frische Ferne,
Grüße die mich flüchtig streifen.
Nur ein Flüstern in meinen Ohren,
Nur ein Hauch auf meiner Haut.
Kann ich dich nicht vergessen,
Oh du mein alter Freund.
Lass mich lauschen deiner Geschichten,
Die du Ostwind mit dir trägst.
von @giselheid22:
Oh wieder Ostwind!
Karl Marx in aller Munde –
„-Is(s)mus(s)“: Erdbeerrot.
„[…] Ein letztes Nass in der Zisterne […]“
https://uzdz.blogspot.de/2018/05/unterluft.html
von @herrwortranken:
https://uzdz.blogspot.de/2018/05/unterluft.html
dämmerung
die dunkelgrauen wolkenmassen
wie am himmel festgesteckt
der wind bläst leicht von ost
kastanienblätter zittern
dann böig und laut
erste blüten verlassen den baum
meine gedanken stoßen sich
an den grauen wände
der wind weht alte wünsche dazu
die bis zum nächsten
mondstrahl schmerzen
und sei’s in einer anderen nacht
(Leider hinke ich mal wieder erheblich hinterher – und in den nächsten Tagen wird es eher noch schlimmer. Jedenfalls vielen, vielen lieben Dank, Sophie.)
du darfst hinken und humpeln, hüpfen und springen, liebe @hartemon 🙂 ich freue mich über deine texte, ob zeitnah oder zeitentrückt. lg. sophie
von @amyrickie:
wind muss vom meer her
muss wolken atmen
salzig und würzig
belebend
wasserspritzig
erhebend mein
gemüt
pustekuchen
fliegt da nicht
eine mütze ein
ganzer teppich
die wolken wellen sich
über den hügelkuppen und
bilden schaumkronen
sie fransen an den rändern aus
fliehn fetzenweise westwärts
die luft schmeckt östlich
elbée
liebe sophie, nun mein nachgereichter textlink zum impuls nr 2: ostwind
–
https://grossstadtpoetin.wordpress.com/2018/06/10/im-garten/
–
einen schönen sonntag dir!