plädoyer
indessen
(was ich denke)
überall
wo alles kaum jemals
erfolgreich
es sei denn
ansicht: gerecht
(ganz übel)
wie gesagt
bedenke
ich werde (wunder)
das ist gedicht no. 13 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „utopie“. ich war noch sehr auf der spielwiese der chaosmose unterwegs und habe ein erasure-gedicht geschrieben. ausgang ist ein stück aus thomas morus roman „vom besten zustand des staates und der neuen insel utopia“. die reihenfolge der ausgewählten wörter habe ich beibehalten, die klammern sind von mir.
nun bin ich auf euren nicht-ort gespannt, auf eure utopie, auf euren umgang mit dem wünschenswerten gespannt.
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen
möglichkeit #frapalymo No. 13 http://stachelvieh.de/2018/11/13/moeglichkeit-frapalymo-no-13/
Utopie
Wir,
die wir vereinzelt,
vereinsamt,
zersplittert
leben.
Wir,
die wir versuchen
in etwas
zu sein,
das uns eigentlich,
im tiefsten Inneren,
zutiefst
fremd ist.
Wir,
zurück in
echter
Gemeinschaft,
Verbundenheit,
Zusammenhalt.
In Runden.
Ohne Reichtum.
Aber reich
an verwebten Kräften
mit anderen.
Die Einzelnen,
aufgefangen
im Netz aller.
Die Frauen
zurück
an ihrem Platz
in der Mitte.
Weil sie
die starken sind.
Lebensspenderinnen,
Verknüpferinnen,
Verweberinnen,
Erdangebundenen.
(Nein,
nicht die Kinder.)
Die Frauen und Mütter
als pulsierendes Herz,
als fester Anker.
Die Männer als
Begleiter,
Helfer,
Freudenspender,
Kinderspieler,
Beschützer,
im Rücken der Frauen
und Hand in Hand.
Die Kinder
mit vielen.
Viele Kinder.
Ein Kinderparadies.
Arbeit als Teil
des Lebens.
Nicht als Zentrum.
Für das Notwendige
sorgen alle
und nehmen sich Zeit
füreinander.
Jede einzelne
bringt ein,
was sie und er
zu geben hat.
Als Talent,
als Kraft,
als Wissen.
Jede eine Aufgabe.
Viele,
die da sind,
Zeit haben,
zuhören,
reden,
erzählen,
umarmen,
lauschen,
helfen
und heilen.
Das ist Zuhause.
Tiefste Sehnsucht.
Schön zu lesen deine Verszeilen, liebe Rona. Die Schlusszeilen haben es in sich, sind die Essenz einer Illusion, die uns auf Erden das Paradies zeichnet.
Danke, liebe Gerda. Der Witz ist, wir haben laut neueren Forschungen den überwiegenden Teil der Menschheitsgeschichte genau so gelebt und überhaupt überlebt. Die nur 6500 Jahre, die wir im Patriarchat leben, sind dabei, unsere gesamten Existenzgrundlagen zu zerstören. Insofern: Genau dahin müssten wir zurückkehren.
Ihr Scheitern durchzieht unsere
Geschichten doch sind sie
von großer Reanimierbarkeit
wenn energisch genug beatmet wird
Sie sterben nicht aus
solange wir leben
Klingt das utopisch?
Wunschbild
keine Betonwüsten mehr
Gefühlsschluchten im Zeitnetz
brennender Worte und blutender Tränen!
keine Gedankenmesser mehr
Brot und Streulicht für alle
Hände dieser Erde!
nur Wortgeflüster im Herzwelthaus
Leben Liebe als schönste(n) Pflicht
Tanz der Freiheit küren!?
U topia…fremde Welt
wie nah wie fern?
T traumhaft verschleiert
gedankenspiele?
O rt im nirgendwo erreichbar wie
wodurch und wann?
P lanspiel für querdenker visionäre?
I dealbild oder zerrbild?
A nnaeherung prinzip hoffnung
Utopia
Imagine
all the people
sharing all the world….
Vertrieben aus
dem Paradies
das einst so ganz
und Schrecken
diente
ab und zu nur
Nahrungszwecken
versucht das Zweibein
pausenlos
sich anzueignen
was nicht sein
und legt sich
immer wieder
genauso
pausenlos
nur selbst herein
gibt einem
Wasserschierling
neuen Raum zum
leben
verhätschelt
seinen Lieblingshund
und hält die
Erdverteilung
für gegeben
baut Tunnel für
die Wanderkröten
Macht Abzählreime
wie die Kinder:
Ich hier, du da.
Und zögert
meist nicht minder
die Andersart
zu töten
wenn sie im Wege steht,
belegt den Nachbarn
dann und wann
mit einem Bann
und fragt sich
manchmal bangen
Herzens:
Ist es zu spät?
Imagine –
…….
the world will live as one.
utopia
im grünen
unter den eichen
der lange tisch
daran setzen wir uns zur pause
stühle gibt es mehr als genug
wir säen, wir pflanzen
unser wissen und können
wir erden uns
und die ernte teilen wir
und unsere gedanken
das dazwischen
was zwischen freiheit und individualität raum hat
und uns weitet
zwischen himmel und erde.
ich spür die sommerluft
und den stolz der rauen hände
ich fühl das glück
dass wir zusammen gefunden haben
wenn uns das leben doch auch so unterschiedlich zeichnet
An guten Tagen trau ich mich
meine ich manchmal
und schau ihn mir
noch einmal an
den Ort
aus sicherer Entfernung
den es so
nie wirklich gab
(oder?)
er hat keine Zeit
(oder?)
– Du sollst doch nicht mehr hin –
aber schau
alles ist am Platz
nicht seinem
aber einem
und sieh ihn Dir an
den harmlosen Raum
er flimmert mondweiß
mit toten, blaugrünen Worten gefliest
Gefühle hängen wie nasse Mäntel
an Haken
Gedanken perlen in einen Ausguss
in brüchigen Fugen
Schimmel und alte, fahle Geschichten
doch schau nicht zu lange
das wissen wir
Leere legt sich
wie Flugrost
auf alles, was dauert
hinter der Grenze
Einfühlsame Gedanken und metapherreiche Zeilen zeichnen schöne Bilder hier!
von @tauscher57:
fern die welt die sich utopia nennt
im traum erscheint sie uns am horizont
beim erwachen dann ein leises lachen
an der gesellschafft rütteln für neue lebensformen
wird wohl utopisch bleiben
davon zu träumen hält uns im hoffnungsgang
von @gedankentaenze:
Utopia, die Unergründliche
Viele wollen ihr Inneres sehen
Wahrsager, Scharlatane
Horoskope zeigen Wege auf
die selten zutreffen
Wer weiß schon was morgen
sein wird?
Wollen wir es wissen und
wenn ja, wären wir glücklicher?
die Gegenwart ist Utopie
das Gestern
visionäre Phantasie
die Zukunft trügerische Illusion
glaubst du lebst du denkst du schon
Wahn oder Traumentwurf
Wahrsagung oder Weissagung
Zerrspiegelspielereien
Gedankenverknüpfungen
fiktive nichtortige Insel
(meiner) Wirklichkeit
im Quantenfeld
der ewig währenden
freiheitsgeilen
Hoffnungs-Anarchie
„[…] Kein Gedicht […]“
http://uzdz.blogspot.com/2018/11/gaukelbild.html
Utopie
Am Ende neben dir
auf der Bank
unter dem Apfelbaum zu sitzen,
meine Hand in deiner.
Zurück zu blicken
in Frieden
und sagen zu können
„weißt du noch…?“
Ein Traum.
Utopie.
Da ist keine Bank,
kein Baum,
kein Du.
Und am Ende
sind auch die Erinnerungen
nur Träume von einst.
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https://fantasiafragile.de/utopie/
glaubensbekenntnis
ich glaube an mich
dass mich irgendwer irgendwie
gut erschaffen hat – und sei’s der zufall
ich glaube an die menschen
ihre ideen und inspiration
wege zu finden
die gerecht sind und schön
für alle die chance
zu|frieden zu leben
https://www.schreib-t-raum.de/frapalymo2018-13-utopische-realitaet/
ich wünschte
alle scharfenzüngigen worte
würden zu farben und alle
beteiligten würden verurteilt
gemeinsam ein bild zu malen
konflikte würden zu kunstwerken
wünschte ich
von @alilicj:
https://worteausdemwunderland.wordpress.com/2018/11/13/utopie/
Der Mond erzählt „Vom Rande des Paradieses“:
https://www.sprachspielerin.de/2018/11/13/vom-rande-des-paradieses/
so schön <3
Dankeschön! 🙂
Ach, Utopie.
Du lässt so viel Platz.
Im Dort. Und hier.
Zwischen dem Nirgend- und
dem Schönen-Ort.
Spazierst zwischen den Welten von
„was wäre wenn?“
und
„was, wenn es wäre?“
Ach, Utopie.
Du. Dort. Und hier.
Wie wahr, wie schön die Ilusion als Traumtänzerin zu sehen, als Wandlerin zwischen zwei Welten!
von @justme_hh:
Utopia, du fremdes Land, mir wohl und doch auch unbekannt. Ich weiß wie ich dich gerne hätte. Genug für alle – jede Wette. Kein Hunger mehr, nein! Und jedem ein Obdach, warm, sicher & fein. Alle miteinander im Frieden. Kein Krieg mehr, sondern Liebe.
von @morgaine620:
https://thebeewritesdownloads.wordpress.com/2018/11/13/frapalymo-poem-for-november-13th-2018-bi-lingual/
ich du wir sie
begrünen wir uns zusammen (kune auf Esperanto)
den Alltag
mit Visionen
Theorie zur Utopie, oder:
Nachdenken über Walther v. d. W.
Walther kannte keine Utopie.
Für ihn war
das Nicht-Erreichen
des Nicht-Ortes das,
was er unter Minne verstand.
-ausnahmsweise noch ein zweiter Text zum Tag 😉
Land des Lächelns
https://mikesch1234.wordpress.com/2018/11/13/land-des-laechelns-frapalymo-13nov18/
bittteschööööön
ach herrje, ;-), ich bin doch eine schnellmerkerin heute, wirklich 😉
Utopie könnte würde müsste sollte alles Seifenblasenglanzgeschiller kann darf ist tu es… utopisch?
Engines on, die Schwerkraft überwinden
Mit Armstrong einen ersten Fuß
In die Tür der neuen Welt
Schritt für Schritt
Eigenartig werden, die fremde Gestalt
Annehmen, den Sehnsuchtsort
Im Selbst
von @nichterfasst:
Utopie
fand sie nie
im realen Leben
sie hat sich den Drogen ergeben
im irrealen Leben
verstand sie nie
Utopie
Lebenssinn
floss dahin
in Halluzination
stahl sich einfach davon
in Halluzination
floss dahin
Lebenssinn
Utopie
fand sie nie
im realen Leben
von @giselheid22:
Utopia ist heut zu Gast. Fast zu greifen und doch nicht so nah: sitzt schweigend da, schaut und spricht bedacht, macht keinen Krach, geht leise ihre Gedankenwege, gibt ihrem Tun den eigenen Sinn und lächelt heiter vor sich hin. Utopia hat ihre Zeit. Wann ist’s soweit?