#frapalymo 19nov18: inmitten

inmitten

inmitten des treibens der stadt
inmitten von geschäftsöffnungen schließzeiten
kostümchen krawatten reinigungsdiensten
überhaupt jeglicher arten von diensten leistungen angeboten
inmitten des lärmens schreiens redens chattens
des redseligen saglosen
hebst du den blick

himmel

 

 

das ist gedicht no. 19 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „allein“ – und ist teil 1 des doppelimpulses. der zweite teil für morgen lautet „einsam“. wie allein stehen eure texte da…?

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen

44 thoughts on “#frapalymo 19nov18: inmitten

  1. Gerda Steger says:

    allein

    fern du mir bist
    kränkeln Tage alles
    Leben Abglanz nur Trug
    und Schein dein Dasein mir

    ein Gaukelspiel der Gedanken Gefühle
    das mich hält und hängt
    an deine Zeit nah
    fern allein ich bin
    im Gezeitentreiben

  2. Rona Duwe says:

    Allein.
    Allein?
    All ein.

    Ich gehe über die Erde
    und hinterlasse Spuren.
    Ich zertrete krachend
    einen Stock.

    Kleine Tiere fliehen
    oder lassen sich
    streicheln.
    Das warme Fell.
    Der Wind weht kalt
    in mein Gesicht.

    Menschen aus
    weiter Ferne
    schreiben ihre Gefühle.
    Ich fühle mit.
    Verbindung entsteht.

    Ein Baum voller Vögel,
    die hochfliegen
    oder warnen
    beim Vorbeigehen.

    Die Hand
    im Wasser,
    die Kreise zieht
    bis an den Rand.

    Der Himmel,
    der unser Gemüt
    bestimmt.

    Allein
    sind wir nie.

    Lausche nur
    in die Stille
    und etwas
    spricht zu dir.
    Etwas
    streichelt dich.
    Etwas
    hört dir zu.

  3. Meernotizen says:

    Sie lernte laufen
    und sich zu halten.
    Sie lernte reden
    und ihre Sprache versandete.
    Sie nahm alles wahr
    und niemand hörte zu.
    Sie verlief sich
    und blieb doch
    immer – bei sich.
    Sie ist sich Fels
    in der eigenen
    tosenden Brandung
    und baut
    ein Haus am Meer.

  4. von @nichterfasst:

    Stille -heiliger Dämon
    Mit was nur ertrug mich die Einsamkeit
    Mein Licht flackert lautlos

    Dunkelheit wimpert weiß
    Knistert aus deinen Augen
    Liebe stirbt nicht im Schweigen

    Allein
    Im Widerhall der Stille
    Verstummt dein Spiegelbild
    Wortlos erträgt mich die Einsamkeit

  5. @Maremmafotos says:

    Allein die Liebe zählt
    allein die Hoffnung trägt dich
    allein die Taten zählen nicht die
    Worte…..
    Variationen des allein
    vom Brot und vom Unglück
    von weiter Flur und vom Glück allein
    und ganz tief drinnen bleiben wir
    allein ?

  6. von @tauscher57:

    allein mit ruhe in gedanken
    lächelnd sitze ich im
    café beobachte
    wie sie eilen durch die stadt alles schnell
    weil jeder so viel termine hat
    zu zweit zu dritt sitzen sie mir gegenüber
    mit ihrem handy beschäftig
    denke sie sind viel mehr allein
    merken es nicht

  7. Felsspitze am Abhang
    ich kenne Dich
    in den tiefhängenden Wolken
    ein drohender Finger
    heute fast schwarz
    im Regen
    – hier kommst Du nicht vorbei
    und brauner Schlamm
    zieht durch den Fjord
    – und hier nicht weiter
    kaum einmal leuchtet kurz
    das grüne Band an den Hängen
    gegenüber im Steinschutt
    grau bleiben
    die Tage des Wartens
    und schwarz die Nächte
    die Heide braunrot
    ich bin allein
    fast einsam
    wärst Du nicht hier
    in meinen Gedanken

  8. yumami says:

    allein sitzen stehen laufen lernen
    allein aufgaben meistern
    allein stark sein
    * leuchten wie ein solitär *
    allein traurig sein
    allein entscheiden müssen
    allein die verantwortung tragen

  9. Die leichte Feder, wenn betaut,
    wiegt schwer und sinkt
    in Winterheide ein.
    So geht, was sommers uns vertraut
    und selten nur noch winkt
    von Nebeln frei der Sonnenschein.

    Genauso leicht flog ich dahin
    wohl wissend, dass die Zeit
    vergeht und Freunde mit ihr gehen
    doch richte nur nicht deinen Sinn
    auf ein „halt dich bereit“ –
    das letzte Blatt am Baum wird allein verwehen.

  10. @lose_gedanken says:

    Und immer sind wir Einzelwesen.
    Unser Sein, im Innersten
    immer allein.

    Manchmal sind wir Gefährten.
    Ein Mit-einander der Einzelnen
    (wie schön!)
    Oder nur ein Neben-einander-her
    (wie traurig!)

    Einzelwesen sind wir.
    Und kein Allein gleicht dem andern.

  11. von @springvogel:

    seit langer zeit schon bin ich all
    ein mann unter sternen und über
    all um mich das wissen in mir all
    ein glaube stückwerk gott der all
    es weiß dass ich hoffe auf ihn
    allein sein ist lieben und leben

  12. Für mich

    inmitten von euch

    sehe ich nur euch
    – so grell, so viel, so ungeordnet
    höre ich nur euch
    – so laut, so wild, so dissonant
    fühle ich nur euch
    – so groß, so dicht, so von euch überzeugt

    nur wenn ich

    —- allein —-

    und für mich
    bin,
    sehe höre fühle
    ich mich.

    ________________________
    https://fantasiafragile.de/

  13. ruth says:

    allein

    wenn
    der wind
    durch die haare
    streift und ein lächeln
    entlockt
    wenn
    die schneeflocke
    den ersten weissen
    winter in meiner hand
    probt
    wenn
    der atem
    tief sich selber
    wärmt und den zauber
    schützt
    dann
    bin ich
    allein und nicht
    allein ich bin mit
    dir
    du
    bist mit
    mir wir sind
    verbunden im allein
    sein

  14. von @philosophina:

    nur ich
    und die Berge
    ein Steinbock in der Ferne

    hier oben
    kein Mensch

    allein ohne Gedanken
    am rauschenden Bach entlang
    meine Beine kennen den Weg

  15. von @gedankentaenze:

    „Am schlimmsten ist
    das Alleinsein am Abend“.
    Jeden Nachmittag hatte sie
    ein Rendevouz mit ihrem Mann
    im Altersheim gegenüber
    Spazieren gehen, Kaffee trinken,
    reden, zuhören, helfen
    „Wir machen’s Beste draus,“
    erzählt sie mir und lächelt

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