#kuso15: eine übersetzung wird text

der fünfte workshoptag. der impuls am morgen startet mit textumlautmalung und eben – text. wundervoll das zusammenspiel von stimme und stimme, von inhalt und klang. „ich finde mich“, hieß es. ja. mochte ich antworten.

in der meisterklasse lyrik besprechen wir am morgen texte und am mittag übersetzungen von lewis carrolls „jabberwocky“. es gurgelte und gischte, gierte und graulte. wie geht man an eine übersetzung heran, wie nah wie weit wie rhythmisch gleich klanglich verwandt metrisch identisch soll sie sein? und von welcher art übersetzung sprechen wir überhaupt? literarisch mit anspruch, in einen kanon aufgenommen zu werden ähnlich wie das original? oder doch in einer über-setzung, einer nach-dichtung, einer ver-dichtung in die eigene ganz eigene ganz persönliche sprache – und damit ins empfinden, ins bebildern, ins erfühlen? ersteres reizt mich überhaupt nicht, finde ich allerdings bewundernswert und bin dankbar, dass es literarische übersetzungen gibt. das zweite ist für mich die art übersetzung, die mich verzaubert. wie übersetze ich einen text so, dass es mein text wird und sich trotzdem ein feines band zwischen beiden spüren lässt? in dieser woche habe ich einige ideen bekommen, neu an übersetzungen heranzugehen. read more