Türchen #4: Backstube

Bake me a cake, my dear.
A Cake and a Keks,
a Plätzchen, mein Schätzchen.
Lass uns Mehl stauben gehen,
oder im Zuckerguss stehen,
und es uns dank der Marmeladenherzen
mit den Männern nicht verscherzen.

Hoch geht es her mit Wellholz und Blechen,
ein jeder kann sein Förmchen ausstechen.
Dann irgendwann ein köstlicher Duft
Umweht die zuckergepuderte Küchenluft.
Ja, so schön kann Backen sein,
Wir klatschen in die Hände: „Oh, wie ist das fein!“

Der perfekte Augenblick

Es ist dieser Augenblick.
Einen Moment nur.
In dem du
die Ruhe
die perfekte Stille
genießt und

strahlst.
Aus deinem Innersten heraus strahlst.
Weil es gut ist, wie es ist.
Genau so. Genau hier und jetzt.
Und du mittendrin.

Ein Auszug aus der Zeit.
Ein Exodus – mit Timer.
Wertvoll.
Kostbar.
Auf Zeit. Aus der Zeit heraus.
Der perfekte Augenblick.
Und du nimmst es als das, was es ist.
Ein Geschenk.

Als die Gedichte vom Himmel fielen

Heute war einer jener Momente, an dem man erstaunt, fasziniert, baff, vertränt da steht, weil die Welt so schön ist. Weil es uns gibt. Weil es Literatur, Epik und - Gedichte gibt. Weil heute bei der Langen Nacht der Museen in Berlin ein Gedichterregen über die Stadt niederging. Zur blauen Stunde wurde der Regen eingeläutet. Es war dieser Moment zwischen Tag und Nacht, wenn die Welt eh uneins mit sich ist, ob sie nun lieber Licht oder Dunkelheit bevorzugen soll. Wo die Menschen inne halten vor dieser Zögerung und selbst in sich zerrissen sind. Hin- und hergerissen.

Inspiriert durch Mascha Kaléko: Gedicht über Ausweglosigkeit

Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen.
Denn sie ziehen vorbei.

Mein Weg endet
bevor er begann. Die Biegung
birgt
keine Überraschung
kein Neues,
kein
Abenteuer.
Ein überschaubarer
Streckenabschnitt.

Ich freu mich, dass der Fluss stromabwärts fließt.
Denn er fließt vorbei.

Schon ist’s,
als wär’ ich
nicht mehr hier.
Du brauchst mich nicht, ja klar.
Ich war
schließlich
nur die kurze Dauer
deines Ausatmens
dein.

Mein liebstes Lieb

Wenn ich dich seh, und mein Herz zu rasen anfängt,
Wenn ich mit dir spreche, und meine Worte sich wie Balsam um meine Seele legen,
Wenn ich deine Hand halte, und sich tausend kleine Härchen wie von Zauberhand aufstellen,
Wenn ich deine Augen sehe, und ich mich mannigfach darin verlieren könnte,
Wenn ich bei dir bin, und ich weiß, dass ich genau dort an genau diesem Moment genau richtig bin,
Wenn ich dich fühle, weiß ich, dass dies Liebe ist.

Abgetaucht

Alltag türmt sich zu Wellenwänden,
tiefe Schlucht dazwischen.
Mittendrin heißt abgetaucht
beim Versuch nicht unterzugehen.
Um mich rum nur Machen, Tun.
Nichts davon ist nebensächlich.
Dies ist ein One-Way-Gefühl,
ein River of no return.
Die Wellen nicht sich brechen lassen
heißt, ein Moses zu sein.
Und nichts Geringeres.

Vorbei

Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen.
Denn sie ziehen vorbei.

Mein Weg endet
bevor er begann. Die Biegung
birgt
keine Überraschung
kein Neues,
kein
Abenteuer.
Ein überschaubarer
Streckenabschnitt.

Ich freu mich, dass der Fluss stromabwärts fließt.
Denn er fließt vorbei.

Schon ist’s,
als wär’ ich
nicht mehr hier.
Du brauchst mich nicht, ja klar.
Ich war
schließlich
nur die kurze Dauer
deines Ausatmens
dein.