zweites cento/flickengedicht: natürlich muss man

Und noch ein Cento, wobei ich mir zwischenzeitlich gar nicht mehr sicher bin, ob ich diese völlige Verfremdung der ursprünglichen entnommenen Sätze als Flickengedicht bezeichnen kann/darf/soll oder ob es nur noch ein Spiel mit fremden Sätzen und Wörtern. Jedenfalls erfreut mich die Arbeit an und mit der Sprache großer Dichter. Gut zu sehen, wie sehr sich dann das Flickengedicht zu Brecht zu dem zu Goethe unterscheiden.

natürlich muss man

seht die kälte der wälder
im blauen mond
bis zu meinem absterben
verfault verweicht nur nicht
der himmel blieb einander
ganz verfallen
in lust und kummer

an jenem septembertag
auf dem rücken
vor dir ein gefühl
zu sehen wie es
innen ist wäre sei unempflichkeit
verwisch die spuren
man wird
eine glatte stirn
mich lächeln sehen

by Sophie Paulchen, 28. August 2011

[Originalsätze, alle Brecht:
und der himmel blieb in lust und kummer
seid nur nicht so faul und so verweicht
um zu sehen wie es innen sei
natürlich muss man auf dem rücken liegen
an jenem tag im blauen mond september
und die kälte der wälder wird in mir bis zu meinem absterben sein
und man wird mich lächeln sehn bei meinem gläsern
und vor dir ist ein gefühl
fliegen sie hin, einander ganz verfallen
verwisch die spuren
eine glatte stirn deutet auf unempfindlichkeit hin]

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