#frapalymo 12nov18: nachgefühl nachgefühlt

nachgefühl nachgefühlt

sich wie
rühret
fühl

durchglüht

schönen der solchen mich glühen und wieder
tue das nicht wieder
wenn
geglüht mir ich von in mir
im
mich ich

bedenk einst rosen reben verlangen
wenn wangen blühen und
ich ich
ich den ich
unbestimmt rinnen

doris geschieht

 

 

das ist gedicht no. 12 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „wolft einen text durch den automatengedichtautomaten“. als ausgangstext habe ich das gedicht „nachgefühl“ von goethe gewählt, gewolft und weiter gekürzt und verdichtet. nun bin ich auf eure spielereien gespannt.

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen

30 thoughts on “#frapalymo 12nov18: nachgefühl nachgefühlt

  1. von @gedankentaenze:

    Träume
    Jäger im Gebirge
    von morgen
    wenn sie auf der
    Rückseite der Schatten
    niedersteigen
    Gedanken
    in den Morgen pflanzen
    damit der Tag leuchtet

  2. von @tauscher57:

    klarheit näheren/gemeint mein gefragt/jauchzend trost warf/geglaubt/ zitternd geklungen/ verbrennen herz gefühlt/tieferen sturm/ flamme vorgekommen/ geschaut/flamme dunkel
    hesse herman, gertrud

  3. @Maremmafotos says:

    Schuss
    Kopf reisst verschluckt
    die Richtung da
    Flügelschläge
    Dämmerung schaut aus Augen
    erschreckt die Vögel
    flattert die Stirn zusammengekniffen
    hören
    plötzlich Stille

    Gewolft wurden die Anfangssätze aus
    Gerhard Jäger “ All die Nacht über und“

  4. sterben die hügel bleiben dörfer
    du tages gras
    es seufzten die pfarrer,
    tage, wege,
    die gewundenen

    die aufstanden
    neigen sie davon
    so ehe die,
    der und gewachsen den fragt:
    heimat?
    alle?

    und sagen sich:
    hinab zu!
    aber ist andere
    nachziehen?

    das späten nichts kindheit

    ———————————————-
    (Grundlage ist Ilse Aichingers Gedicht „Breitbrunn“,
    einmal gewolft und ganz behutsam nachbereitet.)

  5. von @nichterfasst:

    freitags träume
    dunkle blau
    erkunden schiffwracks
    grenzen fremde wild
    worte pi-mal-leben
    seltne namen eingeritzt
    eiland robinson vermisst
    palmen tränen
    sucht schreibt
    horizont weint breite
    mit meer
    bereist stille
    ewig malt er
    windes stunden
    sätze ungewohnte weite

  6. flughäfen lungern warten
    auf bahnhöfen sind container abgestellt
    an wortwaffen klebt zeitgeist
    gepäck zündet schwarz
    schock zeitung
    auf kommentaren wächst schmierige haut
    siehst scharf: schreckliche erde

  7. kopf das füße
    ich mit und ofen
    poet denn stopfe gerne
    doch werte für sie wärmen
    zu besten um kalten
    meinem
    zu das stolz der als ihm viel
    ich lieber
    ende sein die ohne
    so am ruhm sind Hände ehe
    decken wirkt eh schädel leiten;
    zeiten natürlich lass
    bretter die
    und tat
    pack zuletzt mit vor geben;
    ich und trag sie

    vorzug kopf dem
    was im wir den
    und edel bretter lass
    edel uns in ohne ich denn sie
    und den mästen durchaus lacht mich
    ruhig innere dir die
    es ofen nem ich heute heize holz
    wär geize lacht

    will arme
    vor ich wäre von sind ich
    wollen zimmer kopfe
    uns dem mich reim humor noch
    vor den schlimmer in frieren
    drum fürcht leben noch tücher wer

    eigener Text „Bretter vorm Kopf“ gewolft

  8. Gerda Steger says:

    zeit los
    (mein Gedicht Zeit los gewolft)

    und nichts hinterher los
    du fällst ein in meine zeit
    und sommer dir steigt ent
    dunkelt läufst sprengst zeit
    du mir aus fehlst
    aus dem rahmen dich schälst und
    dem märchen mit dir
    jeder rahmen fällt
    nachts traum
    gedanken bildern

    siehe mein Gedicht: „Zeit los“

    läufst Gedanken Bildern hinterher du
    fehlst meiner Zeit und
    fällst aus dem Rahmen
    nachts aus dem Dunkel
    schält das Schöne sich
    wie ein Sommer Märchen
    und fällt ins Nichts
    der Traum mit dir ent
    steigt und sprengt
    jeden Rahmen dir

  9. yumami says:

    kriegszeiten unsichere
    menschenkind geboren
    60 schützende klänge
    wuchs aura schönen eingehüllt
    es harmonischen heran

    drangen ablenkung mißklänge
    schallschutzmauer
    elternhaus schräge töne schweig
    haute schlagkräftigen ohr pauke
    innere zerstört

    klang musizierte
    manchmal fuge
    herzen darüber aufgehoben
    klagelied versuchte wahrnahm
    melodie vergessenen längst

    verstummen lebensmelodie
    all bitterlich drohte verantwortlich
    drang fremden seele krank
    spürte verletzte schwingungen
    weinte gemeinsamen fuge

    tanzen auszufüllen
    7 melodien junges tages
    welch unerträgliche fuge
    geigen bewegten saiten
    glück komponieren stille

  10. Vollendung

    sommer: süße voll wandern, wachen, treiben
    zwei lange schwere schatten, unruhige winde
    baut südlichere sonnenuhren!

    herbsttag: blätter lesen, los schreiben, wein
    kein herr deinen tagen
    gib, lass, jage, dränge auf zeit!

    Basis war Rilkes „Herbsttag“

  11. @lose_gedanken says:

    Ein Schippchen Novembermontag.

    Wolkenschafe grasen mit Übereifer.
    Im Mittagsgrau Couscous! Zitronenkuchen?
    Ironie am Nachmittag!
    Fließender Übergang dann in Dunkelheit.
    Sie tragen Tarnpullover.
    Kein Schaf woanders.
    Nirgends grau.

    Dies ist die gewolfte, gewürfelte, geglättete Version eines spontanen eigenen Novembermontagsfeeling-Textes.
    Hier das Original:

    Novembermontag.

    Rote Wolkenschafe
    leuchten vor grau-blassem Hintergrund.

    Fließender Übergang ins Mittagsgrau.
    Couscous gab es – und Zitronenkuchen!

    Neben ein Tellerchen mit Übereifer
    legt der Nachmittag ein Schnippchen Ironie.

    Abend grasen die Schafe woanders.
    Vielleicht tragen sie aber auch
    nur graue Tarnpullover.

    Dann Dunkelheit.
    Kein Schaf mehr. Nirgends.

  12. testen sie mindestens
    unbenötigt
    kabel von

    ungelöst
    und Dinge funktionierend
    dies und das
    das ebenfalls entsorgt
    besitzen Gewährleistung
    sind überflüssig
    gut verteilen
    besser
    endlose die
    nicht mehr nötig Varianten
    erledigen Kategorien gebraucht
    der Vorteil besteht
    wird sofort erledigt
    bestätigt verstaubt
    Kündigung auch
    nutzen regelmäßig
    den Freitag
    Ergebnis maximal
    Akt von bewältigt
    Perfektion drei Sorten
    orientieren
    ermöglicht möglichst
    zwecklos

    “ ein Ausschnitt aus einem Buch über Minimalismus, minimalistisch auf „das Wesentliche“ zurechtgewolft:)

  13. Klage und besessen
    gartenauf leben,
    Waage Lust halten
    was Tag Fülle reifen.

    Was aber in leise
    schenkt alle Nacht,
    verdrängt dunkles
    und gab vergessen.

    Unermessen dir!
    Und sorgen Träume
    und verwehten das Tag,
    die strömende Frage, dir.

    Der Nacht und Beeten
    sage Wind gartenab,
    junges reich
    beide im Tag,

    aber der ich mich sage tief
    nie in Lebens neue sprießen,
    Müh ungebeten,
    alle macht Blüten.

    ______________________________
    https://fantasiafragile.de/automatengedicht/

    • Grundlage meines Automatengedichts ist ein Gedicht meines Großvaters Wilhelm Luetjens, den ich leider nie persönlich kennen lernen konnte, dessen Lyrik und Prosa mich dennoch Zeit meines Lebens begleitet.

      Waage des Lebens

      Sage, was der Tag dir gab!
      Müh und Sorgen, ungebeten,
      Blüten, die im Wind verwehten,
      junges Sprießen in den Beeten,
      gartenauf und gartenab.

      Sage, was die Nacht dir schenkt!
      Dunkles, strömendes Vergessen,
      Träume, tief und unermessen,
      Leben, das ich nie besessen,
      das der neue Tag verdrängt.

      Aber Tag und aber Nacht:
      Beide halten in der Waage
      Lebens Lust und leise Klage,
      alle Fülle, alle Frage,
      die mich reich und reifen macht.

  14. @philosophina says:

    Das Gedicht „Der letzte Ball“ von Ror Wolf gewolft, lag irgendwie nahe:

    ball steigt aus
    am fort schneit atemlose hinaus
    geschrei so sanft und hoch
    hoch ohne rasch
    sieht papier fuß und so

    weit aufgepumpte ferne
    vorbei
    vorbei wolkenschwere
    schwebt einsamkeit
    den ball schon
    wo der ball fliegt
    ball luft menschenleere

    der abend er leicht
    tor fliegt aufwärts
    schreit angestrahlt entfernt
    weit sorgenfrei
    angestarrte mondscheinbleichen

  15. ruth says:

    kosender herbst
    verstreut spielende wir
    nun der tagen strauch so gedichtet nicht dir
    gelichteter morgen
    noch frühling sein
    hoffst tagen

    bis der
    und vom immer
    zu blühend die wind
    nicht rosen

    was
    dir rosen
    von
    abends doch schmeicheln
    läßt spielende o alt nicht doch

    läßt tragen nicht
    vom herz immer zu du
    klug
    alles ist hauch
    herz

    „herbstlied“ von friedrich rückert gewolft und geglättet

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