inmitten ii
inmitten der freunde
familie nachbarn kollegen unbekannten
inmitten der umarmungen worte fürsorge
des daseins ohne dasein
des berührten ungefühlten
überhaupt sämtlicher gefühlsbekundungsschwälle
mit vermeintlichem interesse echtem auch
inmitten des ständig und zuviels
senkst du den blick
bodennah
das ist gedicht no. 20 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „einsam“ – und ist teil 2 des doppelimpulses. der erste teil von gestern lautete „allein“. einsam ist kein einfacher impuls und geht nah. ich bin gespannt, welche art der einsamkeit ihr in euren texten gefunden habt.
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen
von @dandelionsawake:
Durch leere Straßen
einsam zieh‘ ich meinen Weg;
doch Du bleibst bei mir.
von @brennesselkraut / johann:
Der Schwanz des Friseurs an meiner Schulter
Herrgott, es ist ein Männersalon
Mit keins der jungen Dinger, Rasur nur intim.
Nasenhaare auch und Ohren, Nackenflaum!
ist mir Schulter, ein Anlehnen
für die einsamen Herzen mit den Scherenhänden
Die Scherenhände – ich erinnere mich an deren Einsamkeit. Gefällt mir gut.
Einsam ist,
wer Verbindung erlebt,
wer sich Nähe getraut
und wer Trennung erlitten.
Getrennt
sind wir alle
von unserem Ursprung
als Gemeinschaft,
als Gruppe,
als Sippe.
Wir Vereinsamten
suchen Verbindung.
Hängen sie
an einen Menschen
(als Liebe).
Spielen
damit
immer neu
das uralte Schauspiel
der Spaltung.
Was wir suchen
als tiefste Sehnsucht
ist nicht zu finden
in einem
oder einer.
So sind wir
oft einsamer
zu zweit,
als wir es
allein
je waren.
Und verbundener
allein,
als zu zweit.
wie wahr <3
„Eene meene muh.
Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm,
vorwärts, seitwärts, ran.“
Könnten wir wie als Kinder
hüpfend Welten erobern,
die Zeit vergessen und
im Jetzt sein,
wir hielten das Leben
gemeinsam in Händen und
machten uns glückssatt leicht.
Kommst Du mit?
Mein Bild als
flusskiesel #frapalymo No. 20 http://stachelvieh.de/2018/11/20/flusskiesel-frapalymo-no-20/
einsam?
räumlich getrennt viel
zu viel im Alleinsein
im Alleingang wir
durch Gefühlsschluchten ziehen:
Höhen- oder Sturzflug erleben ver
bindet uns das Unsagbare tief
Tiefgreifende das Einsamkeit nicht kennt
wie ein Licht.Stern ohne Worte
Himmel und Erde verknüpft
Oh, mir ist das Wörtchen „uns“ aus Versehen abhanden gekommen: 6. Zeile, d. h. ver//bindet UNS das Unsagbare….
Wäre Dir, liebe Sophie, sehr dankbar, falls du es noch einschieben könntest.
Die Einsamkeit der Mütter
Vorbei die kostbare Stunde.
Nun gehst du –
um in der Fremde
zu blühen wie eine Rose.
Ich bin ein alter Strauch
mit Narben am Holz
und kratziger Stimme
im Herbst.
Staubiges Grau legt sich
in deine verlassene Höhle
die Kindheit ist fortgeräumt –
manchmal noch schaue ich
traurig hinein
wie in einen Spiegel.
Oh! Da bin ich ja nur froh, dass ich noch nicht so weit bin. Die Kinder bluehen zwar schon, sind aber noch fest verwurzelt… Nie vergessen werde ich den Blick, den meine Mutter mir schenkte, als ich ins Ausland ging…
Vielen Dank für deine Zeilen, liebe Marlies. In allen Punkten 100fache Zustimmung. Und die Töchter – auch wir als Töchter? müssen hinter uns lassen – sonst wird es keine Rose.
draußen lockt das bunte leben
menschen reden schäkern lachen
drinnen nur die grauen töne
unendlich leise und gedämpft
einer gläsernen kugel gleich
trennt und schützt dich deine aura
nur durch deiner augen blicke
bist du verbunden mit der welt
Deine tiefsinnigen Zeilen berühren, runden sich auch fein als Schlussgedanke ab.
Danke, liebe Gerda
Das „einsam“ schenkt heute eine Menge, liebe Yumami. Eine Aura, genau, die brauchen wir alle.
<3
jeder HAT eine Aura, liebe Margret,
und mancher braucht sie als Schutz
von @tauscher57:
einsam verlassen liegt die socke da
alle anderen sind ein paar
verschollen im bermuda dreieck waschmaschine
warten hoffen bis wieder eine verschwindet
damit sich bildet ein neues gleiches paar
Welch schön anziehendes Bild du da entwirfst!
So ein „Smiley“ brauchen wir iin der Einsamkeit. Danke dafür.
Nimm auch
die letzten Geräusche
noch mit
leere Welt
das Licht vergiss nicht
das blasse
es hängt vor der Tür
La solitudine dentro di te….
die Einsamkeit in dir
traurigschoen und bittersüß
Klingt sie wie ein Lied
wie Meeresrauschen am
leeren Strand
Fußspuren und Novemberträume
von Einsamkeit Zweisamkeit
an ’solitudine‘ musste ich auch denken… klingt nicht so schmerzvoll wie ‚einsam‘.
die Suche nach dir
habe ich verloren
die Gemeinsamkeit
weichgezeichnet
den Rest verpackt
Nach „allein“ das „einsam“
Hinter dichten Nebelschleiern
von der Sonne kaum durchdrungen
zieht einsam Kreise, hoch und weit,
der letzte von den grauen Reihern –
zu spät hat er sich aufgeschwungen;
fallen wird er aus der Zeit.
Wenn Seelen, erdgebunden,
ohne Schwingen lahmen Fußes
kläglich scheitern Schritt zu halten,
kann ihr Dasein nicht gesunden.
Entbehrend selbst des kleinsten Grußes
werden Herzen bald erkalten.
Getöse
einsam bin ich nicht
das Stadtgetöse
die Menschenschar
der Straßenverkehr
undefinierbare Dazwischentöne
Hundegebell
Maschinen
Autos Straßenbahnen
die Flugzeuge in der Einflugschneise
einsam bin ich nicht
Tür auf Tür zu
endlich allein
Ruhe
die Gedanken ziehen lassen
endlich allein
einsam
einsam bin ich
bin ich
ich
Das gefällt mir wirklich sehr gut, liebe Dagmar. Vor allem auch das Schlusswort.
dankeschön*lächel
eine einsame Blume ein Weg ein Haus eine Katze
Lattenzaun Obstbaumwiese Hollerbusch an der Ziegelwand Holzscheite akurat aufgestapelt Buschbohnen Zwiebelzöpfe Vogelgezwitscher Quellwasser im steinernen trog…Einsamkeit die schöne rote Blume am Dornenstrauch
gemeinsam
einsam
das ist
gemein
von @gedankentaenze:
Manchmal sitzt die Einsamkeit mit der Hoffnung auf der Mondschaukel. Die Einsamkeit schaut in die Unendlichkeit der Nacht. Die Hoffnung greift nach den Sternen, bringt Schwung in die Schaukel. Plötzlich sieht die Einsamkeit die Mondsichel leuchten.
Meine Utopie zur Einsamkeit:
https://www.sprachspielerin.de/2018/11/20/armee-der-einsamen/
von @justme_hh:
Tief unten im großen
Bauch des Schiffes
sass derweil Herr Otto
und fühlte sich so
einsam und allein
wie nie zuvor.
Er hoffte sehr das er
Paula bald wiedersah.
Wenn nur ihr Plan gelänge,
wären sie nie wieder
getrennt. Er nickte
wie zur Bestätigung.
Wieso nur denke ich dabei an die „Titanic“?
von @morgaine620:
https://thebeewritesdownloads.wordpress.com/2018/11/20/frapalymo-poem-for-november-20th-2018-bi-lingual/
(als Fortsetzung vom gestrigen:)
wenn dich dann aber
keiner mehr
sieht hört fühlt
auch du nicht
weil das alles doch fehlt
Spiegel
Resonanz
Berührung
dann wird
allein
zu einsam
______________________
https://fantasiafragile.de/einsam/
Hinter all‘ den Tagesmasken
—— stark retuschiert…
—— bloß nicht auffallen…
—— was denkt sonst er/sie/es…
—— Lächle!
Hinter all‘ den Tagesmasken
wohnen die vielen Gesichter
der Einsamkeit.
Ist es deines?
Ist es meines?
heute direkt hier:
der weg verwuchert
nie eine straße gebaut
ein stern leuchtet doch
http://uzdz.blogspot.com/2018/11/blog-post.html
von @alilicj:
https://worteausdemwunderland.wordpress.com/2018/11/20/einsam/
von @springvogel:
man erntet, was man sät
was man pflegt, was gedeiht
und ich? ich säte aus das all
ein ding und mich darin ein
samenkorn sterngeschnupp
die einsamkeit des sterns
inmitten vieler sterne ach
wie gerne wäre ich und
sei’s von ferne ein sternbild
deiner nacht
von @giselheid22:
https://twitter.com/Giselheid22/status/1065030603131756549/photo/1
von @nichterfasst:
König Einsamkeit
Du trägst eine fremde Krone
Über den Dächern Raureif
Der Einsame teilt keinen Schlaf
Wartet auf Schnee in der Dunkelheit
König Einsamkeit
Du trägst dein Schicksal
Wie jeder von uns – allein
Die Tragödie deiner Einsamkeit
Der Mensch
Einsam (Limerick)
https://mikesch1234.wordpress.com/2018/11/20/einsam-limerick-frapalymo-20nov18/