Dass die Nacht zunehmend und einvernehmend wird, muss ich euch nicht sagen. Der November zählt ja nicht gerade zu den sonnigsten Monaten. Und dennoch gibt es so viele Lichtblicke – dank eurer Gedichte, eures Feedbacks und dank der wunderbaren Inspirationen, die uns jeden Tag begegnen. Oftmals nehmen wir sie nicht ausreichend wahr, und so ist der #frapalymo für mich vor allem auch ein Monat der Aufmerksamkeit. Und wenn ich dann über Tweets wie den folgenden stolpere, dann ist ein Tag gelungen – der Kürze seiner gesamten Helligkeit zum Trotz…
Frau Paulchens Lyrik Monat
#frapalymo no 26: stiller
stiller
verstummen staunen raunen
flüstern fäden
aufnehmen
da war was
was war
ein ahnen
nur
ein moment
lang
die wirklichkeit in
ein paar worte
wünschen
so sehr
#frapalymo Impuls für 26. November
Wir alle nutzen sie ständig und häufig, und meist erleichtern sie durch ihre Bildhaftigkeit unser Leben. Die Rede ist von Redewendungen. Ich denke nicht, dass wir schon einen Impuls mit Redewendungen hatten, aber das wäre doch mal ganz schön… Denn wann sonst bekommen Sätze wie „Ich werfe dir auch mal einen Stein in den Garten“ oder „Der liebe Herrgott hat einen großen Tiergarten“ schon so viel Aufmerksamkeit? Eben! Bei uns!
#frapalymo no 25: gefalteter vogel
gefalteter vogel
zwischen bäumen
auf einem ast
die flügel aufgeweicht
verquollen die krallen
der blick fliegt
im blau
Das ist Gedicht No. 25 von Frau Paulchen für den #frapalymo, und der Impuls lautete „gefaltete vögel“.
#frapalymo Impuls für 25. November
Sicherlich waren die Automatengedichtautomatengedichte für einige von euch neu oder eine Herausforderung, dem vermeintlichen Unsinn Sinn abzugewinnen. Ich finde jedoch, dieses Andere zulassen, hat eindeutig was…!
Nun kommt ein Impuls, den ich vor einiger Zeit schon aufgespürt hatte, als ich im Netz unterwegs war, aber er ruhte und nun darf er fliegen…
Der #frapalymo-Impuls für 25. November lautet: „gefaltete vögel“.
#frapalymo no 24: am morgen
am morgen
erinnerung
dich im
gesicht spiegel
duft und deine
fäuste normal
der du nicht keine
andere vergisst sieht trinkt isst auf
auf immer
sie
zu weg
vergisst sich schaut keiner zieht
einem leben
setzen
statt sich sieht sie im
vergessen
nicht das eigene teil
sie die im wieder lebt
#frapalymo Impuls für 24. November
Das Sinnige aus den Angeln heben und neuen Sinn zulassen… Wir dichten doch alle in unseren Bahnen, lassen uns durch Impulse zu Neuem inspirieren und erfreuen uns am Ungewohnten im eigenen Schreiben. Kleine Helferlein sind da sehr willkommen und erfüllen genau den Zweck, den sie sollen: dass wir von uns selbst überrascht werden.
Ein solches „Helferlein“ ist der Automatengedichtautomat von Hannes Bajohr – eine wunderbare Idee und für uns Lyriker eine echte Entdeckung.
#frapalymo no 23: alles nur gespielt
alles nur gespielt
sehnsucht
auf theaterbühnen übertriebene
fratzen masken
illusionen große
von liebe hass
verzweiflung und all das
dazwischen fragen wir uns
wieso bühne
#frapalymo Impuls für 23. November
Eure Nah-Gedichte waren sehr berührend – und mit dem Fremden zwei ganz wunderbare Tage zum Lesen für mich. Habt Dank! Morgen geht es wieder um Medientransfer… Diese Art von Impuls darf eigentlich bei keinem #frapalymo fehlen, und die „#frapalymo-Profis“ unter euch, wissen, was ich meine…
#frapalymo no 22: mir nah
mir nah
dein lachen
glucksend
gemalt
auf meine seelenwand
Das ist Gedicht No. 22 von Frau Paulchen für den #frapalymo, und der Impuls lautete „vertraut uns nah“.