Meist suche ich ja nicht nach den Impulsen, sondern sie finden mich – im Alltag, auf Twitter, im Gelesenen, Gesehenen, Geschehenen oder durch liebe Menschen, die an mich und an den #frapalymo denken. So hat mir die liebe Esther, die ich aus dem Kunstsommer Irsee kenne und hier mitdichtet, ein Foto als Impuls geschickt (siehe Foto unten; beim Klick auf das Foto vergrößtert es sich). Und so lautet der Impuls für den #frapalymo no 11: „scheibenweise“.
Frau Paulchens Lyrik Monat
#frapalymo no 10: brotheimat
brotheimat
vielleicht habe ich dich geknetet
mit den händen dich gehen sehen
im licht des ofens
ein sonntagmorgenduft
vielleicht habe ich dich gekauft
und den duft nach zuhause nach hause getragen
in der küche das knacken der kruste
ein ankern im brotkrumenmeer
vielleicht habe ich in die rinde
meinen namen geritzt
ein dich-finde-ich-wieder-
wenn-ich-verloren-gehe
#frapalymo Impuls für den 10. November
Manchmal sind es die alltäglichen Dinge, die uns immer wieder aufs Neue faszinieren und begeistern. Und manchmal braucht es einen Impuls wie den für morgen, um sich wieder auf Wesentliches zu konzentrieren und sich Zeit für das alltäglich Besondere zu nehmen. Darauf gebracht hat mich heute wieder eine liebe Twitterin aus meiner Timeline.
#frapalymo no 9: im spiegel japanpapier
im spiegel japanpapier
handgeschöpft
aus fasern und sträucher
bietest du im widerblick
eine glatte eine raue seite
getuschte worte
versickern
zu buchstabenlinien die sich
um deine augen legen
gegen das licht
durchscheinend im schatten
bleibst du zäh
#frapalymo Impuls für den 9. November
Als Dichter betrachten wir häufig die Welt um uns, die Welt in uns, Figürliches und Abstraktes. Heute morgen kam ein exzellenter Tweet von einer ganz lieben Twitterin, der ich gerne folge, weil sie erfrischend, witzig und poetisch ist: @_drsarkozy. Sie twitterte heute: „selbstbildnis als verlorener faden, wahlweise rot.“* Und genau das ist unser Impuls no 9. Betrachten wir in diesem Impuls also einmal uns selbst, schauen wir in den Spiegel und geben das in einem Text wider, was uns entgegen blickt.
#frapalymo no 8: fluthimmel
fluthimmel
der mondanker hat sich in der nacht verhakt
und wolkenwellen schwappen über den rand der welt
gestiefelte spaziergänge in möwenblau gefüllten luftpfützen
bevor die sonne segel setzt
Das ist Gedicht No. 8 von Frau Paulchen für den #frapalymo. Inspiriert durch die bezaubernde @poetin und ihrem tweet vom 6. November: „da ist ein meer im himmel, mit wellen und felsen und einem kleinen boot. ein glück verweht darin und bleibt mir doch.“
#frapalymo Impuls für den 8. November
Was für wunderbare Farben wir haben heute erleben dürfen – ein wahres Bad Buntes! Falls ihr die bisherigen Lyrik Monate mit mir verfolgt habt, wisst ihr, dass die Impulse von ganz unterschiedlichen Richtungen kommen: von dem, was mir tagsüber so begegnet, was ich lese oder höre, was andere mir bewusst zutragen oder auch, was sie sagen oder vielmehr twittern, das mich inspiriert.
#frapalymo no 7: beim sprung in die vergangenheit
beim sprung in die vergangenheit
dich in einen ball wickeln
auf und ab hüpfen
lassen lachen laut
drehen
die sonne verdecken
durch pfützen rollen
von wänden widerprallen
lassen laut lachen
in meiner tasche
beim denken an dich
ein leises orangenes lächeln
frei lassen
#frapalymo Impuls für den 7. November
Heute kommt der Impuls spät, da ich in Sachen Textsalon unterwegs war. Die Heimatgedichte waren übrigens ganz wunderbar – denn mit das Schönste am #frapalymo ist ja, dass wir viele verschiedene Arten von Gedichten und Gedanken zu einem Impuls lesen können. Mich bereichert das ungemein!
#frapalymo no 6: heimatknochen
heimatknochen
gehe ich trage ich
ein stück heimat in mir verborgen
ein licht das kleiner wird auf dem weg
ich lichtkrümel werfen möchte zurückzufinden
der hexe die die fremde ist einen heimatknochen vorhalte
der uns auf abstand hält
die fremde und mich die heimat ist
sie in sich trägt mit einem glimmen noch
immerhin
und auf rückkehr hofft und träumt
sich alles schön malt größer und heller und
über sich nur noch als sie spricht weil sie
entrückt ist aus dem selbst