Schreibnacht #4/2: meer im fluss

meer im fluss

sie lassen das feuer ins wasser
bändigen übermut in gläsern ein
fröhliches auf und ab der lichter
serenade in der nacht

(letztes gedicht dieser schreibnacht und eine hommage an die lichterserenade in ulm)

EDIT

auch hier nur positives feedback. da ich in der zweiten zeile in einer ursprungsversion noch einen artikel stehen und ihn dann im forum der schreibnacht selbst heraus redigiert hatte, fand er aber doch mehr anklang als wie ohne, siehe oben. deshalb nun wieder zurück zu meiner eigentlichen ursprungsversion:

Bilderpracht

Der Lyrik-Lektoratskurs von Michaela gestern und vorgestern drehte sich rund um Bilder/reichtum/pracht. Frau Paulchen hat hier ja noch einiges nachzuholen, aber hier mal ein Vergleich, was aufgrund einer Überarbeitung aus einer ersten Fassung eines Gedichts werden kann. Oben stehend das Original (noch sehr bearbeitungswürdig, wie ihr merkt) und unten die neue Version. Das sind ja wohl himmelweite Unterschiede!

gleichschritt

gleichschritt

getrieben von der zeit einer
angst etwas zu verpassen über
sehen zu werden mit
leid erhaschend im nichts
tun erkrankt an und mit dieser
gesellschaft die immer nur voran
marschiert nicht nach rechts
oder links blickend dazu
fehlt die zeit der
mut auch es erfordert stärke so
laufen wir während an uns
das leben vorbei

frühs

frühs

ich liege nackt auf holz
ein flaches brett auf dem anderen
meine härchen an armen und beinen
stehen als stramme soldaten bereit
der morgen fließt durch das fenster

du schleichst dich von vorne an
auf der jagd nach deinem opfer
ich hör’ dich nicht kommen
liege weiter regungslos da
das vöglein verstummt sein gezwitscher

meine augen behalten die decke im blick
du willst gerne was sagen
ich spüre die trockene kehle
während der saft ausläuft
der tag verspricht regen

mond soon

mond soon

der mond fällt in dieser juninacht
in unser leben tropft schüttet
fließt licht überschwemmt
fliehen suchen wir dunkelheit
in unseren eigenen ängsten

(Anmerkung: Ich glaube, dass diese fünf Zeilen auch der Beginn von etwas Längerem sein können oder eines Tages noch weiter geschrieben werden. Momentan finde ich sie so ganz passend, aber gell: Was ist schon für immer?)