mirschmeichelnd gefällig wie ich es gern mag mit leichtem glanz
mein bild das unmittelbare je nach höhe und stand meist ignoriert die einblicke
nicht tief nein sie gehen nie tief sollen sie gar nicht sie sollen
am unmittelbaren hängen eintauchen am besten dafür ein durchblick
ein einzelner meist okkupiert und das darin
wie immer wertvoller als das äußere alles ja doch nur schein
manche matt
aber das spürt man nah an den wangen in den händen an den lippen
am liebsten nah am liebsten bodenlos am liebsten bodenlos unmittelbar
mirschmeichelnd gefällig wie ich es gern mag
das ist gedicht no. 21 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „makroaufnahme“.
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
ein folterstein mittig
umgeben vom graben und
einem kranz aus 24 zinnen –
im graben sammelt sich das fleisch faserig
das gepresste durch die zinnen fließt
der reine saft
aus dem unbelehrbar tropfenden schnabel
ins glas –
sechs orangen mussten bluten!
(Ode an meine Zitruspresse)
Krustige Blättchen
Eisschollen gleich
schräg aufgetürmt
bepudert mit Grünspan
schuppige Türme
drauf leuchtendes Rot
Herberge auch
für einsame Moose
Erdspalten mit
weißem Geflecht
und hellgrünen Kugeln
auf Schmusekurs
nicht fremde Welt
nein –
kleine Heimat
und Augentrost
(Cladonia)
hinter dem leben
ruht
der himmel –
im aderwerk pulst
ein blattherz rot
linienreigen
und pfade
morgenzart
hitziges
bis die nacht
farben frisst
auch die pflanzen
schlafen
frau fleißig
durchlöchert
und doch gestopft
rinnt kaltes
durch eingeweide
wird angeheizt
zum schluss
immer in fahrt
zugucken
macht schwindelig
Weich
und pelziger
Farnwald
aus Filz.
Hoffnungsvoll grün
wie meine Augen.
Sanftheit und Wärme
empfingen meine Finger.
Sie suchen
nach freien
Auen zwischen den Zeilen,
wo andere Worte mit
den neuen Buchstaben
spazieren gehen werden.
Schweigen
erstens:
verschwunden
hinter Stahlbeton
errichtet für die Ewigkeit
zweitens:
getrennt
hinter geborstenem Glas
tief verletzt durch
scharfe Splitter
drittens:
nebeneinander
erstarrt
im Atemnebel
viertens:
miteinander
in frischer Luft
geflutet
von Wärme
Strandfunde Urlaubserinnerungen Glücksbringer
Engelsflügel
nannte sie
meine neue Freundin
zerbrechlich sind sie
ganz lockerer Zusammenhalt
zart marmoriert,
von Struktur
gestreift geriffelt sind sie
von unaufdringlicher Ebenmäßigkeit
ich nahm sie mit
und hüte sie mit
Sorgfalt und Achtung
Engelsflügel
abbildung
es war das balgengerät
und nicht digital
mit kupplungsring und linse
optisch banal
in der nahlinse sah ich dich
und als maßstab in dir
nur mich
Gefällt mir super! Wusste nicht, wie die Kameras mit dem viereckigen Rüssel heißen 🙂 .
Ich sehe schwarz…
http://traumspruch.wordpress.com/2014/11/21/makroaufnahme/
Viele Spuren verlaufen
endlos rundherum.
Klein und handlich
dennoch hartnäckig.
Lässt sich fallen
und verletzt sich nicht.
Ein Händedruck
erdrückt es nicht.
Nicht einsam
viele zusammen.
Die Welt von oben
gesehen.
Zebrochen
mit Kraft und Werkzeug.
Zweigeteilt
das Innerste entblößt.
Süßem und Herzhaftem
passt es sich an.
Energiegeladen ein Genuss
denoch gesund.
Eine harte Nuss genackt.
Du bist vernarbt
porös
aus Deinen dicken grünen Poren
dringt fein der Duft der Säure
die in deinen Schläuchen schlummert
liegst kühl in meiner Hand
ich streichle deine Schwielen
du bist so anders
als der Rest der Sippe
so voller Krater
wie ein Gestein vom Mond
vielleicht bist du ja vom Himmel gefallen
(in meine Hand, andalusische Zitrone)
Bin leider gerade auf Sparflamme, da auf Fortbildung. Da fehlt die Energie. Aber ab Sonntag wieder voll da…
die augen brennen
mit feuchtem kratzen
(als wär ein kleiner dorn)
warme augäpfel
(quellen nach vorn)
die lider fallen
(nur der wille hält)
ein räuspern
kühler sporn (geht in die breite)
die gurgel zerschnitten
(gefühlsmässig nur)
sonst eher trocken
es reisst
beim gähnen
(als ob der rachen alles verschlänge)
die nase zerquetscht
(so matsch irgendwie)
ein leichtes ziehen
den linken flügel hoch
übers auge hin zur stirn
(vielleicht erst jetzt, wo ich denke)
es sticht.
von @ChapKron: http://uzdz.blogspot.de/p/frapalymo-november-impuls.html „…über viele generationen…“
von @stachelvieh: „…jede spur des gelebten…“ http://stachelvieh.wordpress.com/2014/11/21/brennweite-frapalymo-no-21/
Von Zeit umhüllt
eingefasst in Stoff.text.ur
aufgeschlagenes Pfauenrad
geöffnete Gedankenwelten
schmeicheln die Augen
durch die Haut auf
feinstem Blatt für Blatt
alle Tage ein Gedicht
von bee die makroaufnahme: http://beehalton.com/2014/11/172-of-365-prompt-day-for-bee-summer.html
butterkringel
rund und weich
aus der spritztüte
aufs blech
duftendes
ausdehnen
in der backofenhitze
trocken, rau
noch warm
und gelb in der hand
knusprig-krümelnder
süßer genuss
zum heißen kaffee
jede Faser seziert
säuberlich getrennt
nach Farben sortiert
Muster gesehen
in endlosen Fäden
ebensolche Versuche zu verstehen
immer tiefer
immer weiter bohren
viel zu tief durchs Glas geschaut
rettungslos im Detail verloren