#frapalymo no 29: aufgestiegen

in die dunkle nacht
flüchten küchengefühle:
zimt licht und mein lied

 

das ist gedicht no. 29 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „ich singe und backe selbst und nehme nur den himmel“ – mein kurzes haiku geht mit herzgenestertem dank an @e_mm_e1 für ihren satz und impuls!

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

44 thoughts on “#frapalymo no 29: aufgestiegen

  1. Corinna says:

    Himmlische Kekse, Zutaten:

    Wolkenweißmehl
    Schneebutter schön flockig
    mehrere Streifen Kondensmilch
    Farbstoffe natürlich
    Morgenröte Himmelsblau
    ein paar Engelsfäden und
    etwas Zimt vom Stern

    In der Hölle bei 180 Grad backen
    Dann Luzifer süß verführen

  2. Gerda Steger says:

    Duft der Stille

    die Himmeln der Kindheit
    wieder fühlen
    wenn feuriges Rot
    schon morgens mich begrüßte
    farbenfrohe Bilder
    backende Engeln ins Herz
    sich zeichneten da
    weitete sich das Herz
    mein Hunger nach Himmels-
    Plätzchen nach dem Lächeln
    süßer Sternenkekse
    die ich jetzt backe
    am Rande der Zeit

  3. heut‘ bin ich in den tag gesprungen
    und alles lacht (mich an)

    ich denk‘ an ringelnatz
    benutze knallvergnügt die seife
    mit ihrem wunderbaren schaum

    gleich back ich brot
    und sing dabei
    lass‘ mir den himmel schenken

  4. Gerda Steger says:

    Liebe Sophie, der heutige Impuls kommt wie gerufen, läutet so herrlich die Adventszeit ein, und dein Haiku ladet auch zum Kekse-backen ein. Einfach schön!

  5. Rike says:

    Wolkenzarte luftigweiße Sahnehäubchen
    auf der Torte, dazu Obst
    graue Winterhimmel lassen uns drinnen
    Kerzenlichter anzünden und backen und Gäste
    und singen und Feste und Feste

  6. aromamalerei

    weißt stiebt
    puderzuckernebel
    haselnussholz
    schürt den ofen
    im zimtwald
    blüht vanille
    anissterne leuchten
    mandelmonden
    nelken knospen
    auf korianderschiffchen
    im ingwermeer
    wurzelt piment
    setzt safransegel
    auf korianderwolken

  7. FrauFrog says:

    Glückselige Winternachmittage,
    wenn sich der Himmel färbte
    von blau zu rot mit rosa-violett
    und Streifen von Orange,
    rollte Mutter den Teig aus
    mit der schweren Rolle aus Buchenholz,
    stachen wir Kinder Herzen und Sterne,
    reimten rotwangig Lieder vom Christkind,
    das im Himmel die Plätzchen backt.

    Mit der schweren Rolle aus Buchenholz
    back ich immer noch im Winter.
    Ihr uralter Duft von
    Mehl, Vanillezucker und guter Butter
    webt sich in meinen Teig
    zusammen mit den alten Liedern,
    mit Herzen und Sternen
    und einem Himmel,
    der sich färbt
    von blau zu rot mit rosa-violett
    und Streifen von Orange.

  8. nun
    wo der Sommer langsam
    aus der Seele schleicht

    rauchgeschwängerte Nebel beißend
    über ausgelaugten
    müden Gärten liegen

    Farben sterben
    gelb – rot – braun – grau

    Musik

    nur noch leise zum Tanz
    mit eingebrannten Träumen
    unserer Seele spielt

    backe ich Worte – Bilder – Gedanken
    und fühle angenehme Wärme

    es keimt ein Grün
    irgendwo
    im Eis der Zeit

    • Gerda Steger says:

      Ein einfühlsam lyrischer Text, lieber Michael, lässt Wehmut und Hoffen ins Herz, und dazwischen liegt die schöne Backzeit, die Körper und Seele wärmt. Die letzte Strophe bewegt mich besonderds. Danke für das keimende „Grün im Eis der Zeit!“

  9. @sandrastrazzi says:

    Ein Pfiff
    bewegt die Stille
    zu Wachsamkeit
    ein Innehalten
    am Moment

    Ein Blick
    bewegt die Weite
    zu Offenheit
    ein Umsichsuchen
    am Firmament

    Ein König
    bewegt die Lüfte
    zu Erhabenheit
    ein Seligsein
    am Allzeitjetzt

  10. oblatenwolken
    ahornsirupregen
    citronatgewitter
    korinthenhagel
    schokolinsendonner
    teiglawine
    zimtunwetter
    lebkuchensonne
    eiklarschnee
    natronglatteis
    kandiszuckerblitze
    limonenglasurtau
    ingwerpulverschauer
    marzipanfrost
    aromaregenbogen

    (Ein Akrostichon-Versuch: ‚Backstubenklima‘)

  11. philosophina says:

    In einem Lebkuchenhaus
    mit Blick auf Marzipanboote
    im kandisgesüßten Teemeer

    Sprühsahnewolken am Himmel
    Schokoschneeflocken fallen herab
    vermischen sich mit Puderzuckerregen

    Eine Welt ganz nach meinem Geschmack

  12. Ruth says:

    in meinem himmel hängt noch arbeit
    die wahren zeichen sind die punktion
    die spur verliert sich im gedankenstaub
    vom stück kuchen bleibt noch keine zeit
    es duftet nicht nach zimt
    es schmeckt nach nichts
    ich summ kein lied
    noch ist mein himmel grau

  13. gewürzrausch

    i can’t get no satisfaction
    zimt den anis noch liebt
    do they know it’s christmas
    piment den nelken vergibt
    i wanna know what love is
    koriander im ingwer verwoben
    wish you were here
    muskat und fenchel geloben
    tears in heaven
    kardamon
    you’re the inspiration

  14. Kleiner Floh says:

    Mehlbestäubt das Kind
    Sterne, Enten und viel mehr
    duftend im Ofen.

    Glückliche Augen
    der erste Genuss süsslich
    nun schnell weg damit.

    Versteckte Plätzchen
    Kerzenlicht warm und Musik
    Weihnacht kann kommen.

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