weißt du
es ist der mond (weißt du)
der steht und geht und wacht und schaut
dass niemand (niemand hörst du)
im schlaf sich verirrt (falls)
er es doch täte (sich verlaufen)
wäre es einer der sterne der (zuviel) hat
geblinkert (und fiel)
weißt du
es ist der mond (weißt du)
der steht und geht und wacht und schaut
dass niemand (niemand hörst du)
im schlaf sich verirrt (falls)
er es doch täte (sich verlaufen)
wäre es einer der sterne der (zuviel) hat
geblinkert (und fiel)
risse
entzweiung entfremdung bruch
abstand
zwischen zwei
mirs ichs
blicke ich zurück zur nacht
greife nach den buntstiften
mit so vielen feinen antworten auf max frischs frage wäre er wohl mehr als einverstanden! danke, dass ihr große themen wie die liebe und große fragen wie hoffnung und denken so fein verdichtet und euch auf die impulse einlasst.
immer wieder greife ich als impuls auch tweets aus meiner timeline heraus, und für morgen ist das just der fall.
der impuls für das gedicht am 9. november des #frapalymo lautet: „nächte, die einen durchsichtigen riss in der haut hinterlassen.*“ – nach einem tweet vom 23.10. von @meernotizen
nachtruhe
dort wo die nacht platz hat
mit ihrem kuriosenkabinett hält sie hof narrt den tag
und den mensch
grenzsetzung möglichkeiten mitunter
nachtwesenverirrung in menschliche fänge
(die künstliche linse mag ausreichen)
bestaunen beäugen
die anderen
als stete unbekannte
furcht
(ebenso zu lande)
besetzt die nacht den meerraum
(wo sollte sie auch anders hin)
im winter weint die erde
im winter weint die erde
die sonne kaltblass zart
erhebt sich spät legt sich früh
des miteinanders müde
brüchige idyllen
sonne! liebe! ein versuch!
deine rosen, erde, wo?
deine strahlen, sterne, wo?
alles ist ihr vorwand: hagel wind
schwarze wolken weiße
es ist nacht, meine schöne,
sagt sie erschafft sie im gehen
wie eine liebende
die tag für tag ihr herz zurückzieht
nicht weiß was sie sagen soll
so früh wie möglich
geht
füllsel
den leerraum zwischen zwei nächten
mit tag füllen
standardprogramm (komma) kürlos
den leerraum zwischen zwei nächten
mit nacht füllen
seelenprogramm (komma) herztief
4.22 uhr
ich schlafe noch
denke ich und denke doch nicht
dazu
ist es zu früh also träume ich denke
ich drehe mich um
(in der tat)
blende die stille aus kehre zurück
in den lärm meiner nacht
als ich schlief
dachte ich schlief ich noch
reduktion
der schlüssel im schloss
das licht der bar klickt ins aus
durch die gassen zwischen neon und nacht
im gespräch mit dem echo eigener schritte
der schlüssel im schloss
das licht im bad soundlos ins gesicht
das fenster öffnen
rauchwolken letzter zigaretten
durch den flur zwischen tür und bild
fersen auf holz
die bettdecke aufschlagen
der körper fällt in den schlaf
die nacht reduziert
dasein auf da sein und
im hinterhaus träumt ein mädchen
pony einhorn fee
nach wasser das feuer, und wie schön auch die lagerfeuergeräusche waren. ich mochte diese lyrik woche besonders gerne mit all ihren möglichkeiten, zu horchen und sich über ton und laut inspirieren zu lassen. und ja, tatsächlich: wir sind bereits beim siebten und letzten impuls angekommen. so eine woche vergeht wie im flug.
wenn ihr übrigens themenvorschläge für eine #frapalywo habt, schickt sie mir gerne. ich denke an eine nächste #frapalywo im august während des kunstsommers in irsee und dann vielleicht mit von dort aufgegriffenen themen. beim kunstsommer habe ich mich auch dieses jahr wieder beworben und hoffe auf eine teilnahme. mehr dazu später. jetzt kümmern wir uns erstmal um den abschluss dieser woche. der letzte impuls führt uns zu einer meiner lieblingszeiten…der nacht.
kribbelkrabbel unters bett
husch
mich vor der nacht verstecken
sieht mich nicht sie sieht mich nicht
ätschebätsch ich zähl bis zehn
grusel grisel graselei
dinge find ich hier und schätze
alte kinokarten teddyknopf
guatsle original verpackt
längst verlassene mädchenwelten
hui da kommt die nacht hinzu
jetzt wird’s lustig jetzt wird’s nett
heisa
ich geh gern ins bett