#frapalymo 26nov16: zwei stoische frauen

da stehen sie stoisch
auf zwei beinen zwei frauen
sie schauen nicht freundlich nicht nicht
freundlich sie stehen und schweigen
und sehen die welt
durch zwei augen und sehen die welt
anders als ich stehen sie stoisch
und hören und denken
vermutlich auch das
ihr eigenes beim vorbei
gehen wie ich

 

 

das ist gedicht no. 26 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „medientransfer: straßengeräusche – schreibt ein gedicht zu den geräuschen der stadt“. und nun bin ich sehr auf eure geräuschtexte gespannt!

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen

53 thoughts on “#frapalymo 26nov16: zwei stoische frauen

  1. Keksreicher says:

    Leise nährt sich immer näher
    dumpf und platt
    Lichpunktperspektiv
    Schillernd höre ich das Lied
    Tausend von Geschichten
    dunkel der Asphalt
    der so viele von uns täglich trägt
    Enge Gassen Breite Bahn
    Wege die wir friedvoll gehen
    Nimmt man wahr
    vergisst es schnell

  2. Gerda Steger says:

    licht.stille spricht

    amselgesang im ohr wind
    säuselndes schilfrohr vom gartenteich
    den tag aufblättern atem
    der stille fließt

    im flirrenden licht
    girlanden häuserentlang weihnachtlich mir
    still singen

    ich höre buntgeflüster
    blätter fallen still
    laut tief in mir
    freude knistern wort

    karg klingt meine weiße fläche
    straßenentlang licht
    still sie mich findet

  3. sie stehn

    da stehn sie
    an der Ampel

    und sie brummen
    und sie fahren
    und sie stehn

    und sie stinken
    und sie hupen
    und sie stehn

    und sie fahren
    und sie fluchen
    und sie stehn

    und sie blinken
    und sie schimpfen
    und sie stehn

    und heut abend
    stehn sie wieder
    an der Ampel

    und sie ………
    ………………….
    ………………….

    aber morgen
    fahr ich wieder
    durch mein Dorf

    • Gerda Steger says:

      Deinen lyrischen Text, lieber Michael, finde ich dem Inhalt entsprechend sehr gut. Es sind die Wiederholungen, die es in sich haben, die Aussage weiten ohne langweilig zu wirken.

      • Irgendwie wollte ich der täglichen Situation in vielen Innenstädten gerecht werden. Es gibt viele Menschen, die sich und anderen das jeden Tag antun (müssen).
        Die Wiederholungen … Sehr frei: – „und täglich grüßt das Murmeltier“.
        Herzlichen Dank, liebe Gerda – ich freue mich sehr über Deinen Kommentar!

  4. So ein Samstag ist wohlgefüllt mit liegengebliebenen Montag- bis Freitag-Tätigkeiten, deshalb heute (verzeiht es mir) etwas aus meiner „Konserve“, aber es passt zum Thema, weil es just mal für dieses Thema geschrieben wurde – also von mir.

    Rennbahn – Autowahn
    Parkplatz – Hatz
    Eile – Meile
    Dränge – Enge
    Laster – Zaster
    Wucher – Sucher
    alles Stuss.
    Damit SCHLUSS!!!

    Bäume – Träume
    Handstand – Wand
    Hinke – Pinke
    Schwätzchen – Plätzchen
    Flausen – Pausen
    Straßen – Rasen
    alles fein fürs Kindlein klein!

  5. roteFrau says:

    schschschtttt rrrrr saaaaa ssssSSSSss ennn llllÄäärRRRrrr mmmm…unSTILLE der Stadt…unruhige MeNSCHEN schweigen still dazwischen

  6. … Für euch erst einmal aus meiner Sicht:

    vom Sofa aus

    ach ja

    vom Sofa aus

    nun

    vom Sofa aus

    kein Stress
    vom Sofa aus

    schon interessant

    vom Sofa aus
    irgendwie bekannt

    hört sich befremdlich an

    so ohne Bild

    vom Sofa aus

    klingts komisch

    vom Sofa aus

    ists nicht so wild

    jedoch

    was wenn es täglich wär

    so

    garnichts sehen ungefähr…

    blind und ohne Bild…

    da draußen und zuhaus

    und nicht geschützt vom sofa aus

    … Und dann noch das, was ich, ohne ein Bild zu sehen, aus den Geräuschen heraus hörte…
    https://traumspruch.wordpress.com/2016/11/26/am-rande-der-stadt/

    • Matthias Doellert says:

      Ich saß gestern auch auf dem Sofa. Knopf im Ohr und mit ohne Bild. Bewusst weggeschaltet. Und es hat mich nach ein paar Minuten gestresst. Zu viel laut. Zu viel zu viel. Daher mein „Fenster zu und ab in den Bus“-Gedanke.

  7. Der Nebel hat die Stadt versteckt
    sie ist mucksmäuschenstill
    der Nebel hat sie zugedeckt
    die Stadt war ihm zu aufgeweckt
    sie schweigt, weil er es will

    Sie schweigt bis morgen früh um acht
    dann dreht sie wieder auf
    und tanzt und lacht und singt und johlt
    und wenn sie nicht der Nebel holt
    hol ich sie zu mir rauf

    * nach einem zehnstündigen Fortbildungstag an diesem nebligen Samstag in Hamburg gereimt. 🙂

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