#frapalymo 22nov17: ich sehe

ich sehe

ich sehe die krähe ich sehe die hände
ich sehe das schwarz das
weiß bricht räume wände sprechen

ich sehe das außen das innen
das innen das außen
ist

ich sehe dich
in einer haut die dir zu eng
mit federn die nicht flügel sind
mit einer leidenschaft die
gegen glas fliegt
vom himmel fällt

ich sehe

 

 

das ist gedicht no. 22 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „medientransfer tanz: schreibt einen text zu diesem tanzvideo“. herzlichen dank an @herrwortranken für den impuls! ich finde die medientransfer-impulse einfach immer eine wucht!

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen

49 thoughts on “#frapalymo 22nov17: ich sehe

  1. Gerda Steger says:

    schwarzes Licht

    gähnende Leere im Gemäuer gefangen
    im Staub des Alltags ich
    will kein Tiefseeschlaf

    die Zeit tröpfelt ich
    will durchbrechen die Betonwüste ab
    werfen die Regenzeit in meinen Augen

    ich sehe schwarz (m)ein Federkleid
    rabenschwarz Atem der Freiheit ich
    höre Rabenrufe im gläsernen Licht

    Duft von Wind im Zwischenuns
    tanzen schweben mich lässt
    mit gebrochenen Flügeln

  2. Meernotizen says:

    Stillgelegtes Licht.

    Dein schwarzer Tanz rührt
    an meinen abgeblätterten,
    aufgekratzten Wänden und
    Deine barfüßig schmeichelnde
    Leichtigkeit kratzt an meinen Ufern.
    Jeder Ton Deiner Schritte
    schält das Weiß frei.

    Wir lernen im Fliegen fließen.

  3. Zengarten
    steinerne Schwarzweisskompanie
    die Raben
    sie türmen Kiesel
    sie kreiseln
    im Jahrzehnt der Tage
    sie fliehen
    sie fliegen
    wie stete Tropfen der Ewigkeit
    auf
    zum Quell

    … Interessant, sehr interessant, wenn ich eure Texte lese und dann das, was ich mir von meinem inneren Auge gezeigt hat, bevor ich eure Texte kannte
    #blindleben

  4. von @tauscher57:

    Tanz in altem morbidem Gemäuer
    Staub unter den nackten Füßen
    Tanz durchs Leben
    Tanz durch die Zeiten
    Sehnsüchtiges, Aufbäumen in Erinnerungen
    fest im Blick der Krähe
    sinkt nieder in Frieden mit sich

  5. @MaremmaUrlaub says:

    Rauschen…..Hände streicheln Wände
    Krähengleich der Schritt
    Bewegungen im Wüstensand der leeren Räume
    Staccato…. Fensterblicke
    die Wand zerfasert und im Treppenhaus lauert der Tod

  6. Jutta@GEDANKENTaenze says:

    Schwarze Gefühle
    hinter eiskalten Mauern
    Erstarrte Gedanken
    gefangen im Turm
    Furcht vor dem Aussen
    Flucht ins Innen
    Tanz für den Sultan
    in
    TAUSEND UND EINER Nacht
    Die Krähe in ihr stirbt
    Federleise
    Allein
    mit tropfenden Gefühlen
    im Spiegel der Zeit
    Wogende Sehnsucht
    im Tanz zerbricht
    Die Krähe fliegt tief
    und die Zeit steht still

  7. Ich sah Gestalten
    schwarze
    im Betongerippe
    vor der Stadt
    zwischen Scherben
    ein Halbkreis
    im Staub
    grau auf nackten grauen Böden
    wie Puder und ein Ruf
    oder Schrei
    ein Traum womöglich
    denn nun
    bewegt sich nichts mehr

  8. yumami says:

    wait … wait for me

    ich tanze
    durch verlassene räume deines lebens
    ich entwinde mich
    der pergamenthaut der erinnerung

    ich zeichne
    worte der liebe in den staub
    ich unterwerfe mich
    dem schrei des rabenvogels

    ich lausche
    den wassertropfen des schicksals
    ich flüchte mich
    in die wogen der ewigkeit

  9. Andrea says:

    hagseed

    meine alchemie
    mein opus magnum
    hexenwerk

    ich spuke durch
    die modrigen gemäuer
    eures geistes

    um aus den resten
    meiner asche mich selbst
    neu zu erschaffen

    denn jedes feuer
    das mich ausbrennt
    gebiert frische saat

  10. von @lose_gedanken:

    Meine sieben Brüder,
    durch Angst und Fluch
    Raben-gleich geworden

    Allüberall
    begleiten sie mich

    Ich tanze
    für und durch sie
    Ahme ihre Kreise nach
    ihr umschlingendes
    Schutz-Sein

    Ich schöpfe aus ihnen
    Schlafe nur scheinbar
    Sie wecken mich
    Tanzend fliegen wir heim

  11. Für eine Nacht,
    eine Nacht nur
    erwecke mich
    ich WERDE
    Mensch;
    leih mir dein Gefieder
    für eine Nacht,
    eine Nacht nur
    lass mich
    tanzen,
    lass mich
    Frau sein,
    lege mir deinen
    Mantel um,
    dein Samtschwarz,
    dein glänzend
    Gefieder
    überlass es mir
    für eine Nacht
    und
    lass mich TANZEN
    dein Federumhang
    lehrt mich deine
    Sprache
    Worte aus
    deinem Schnabel
    lass uns reden
    bis zum Morgen
    mit dem Karmesin
    des Morgenlichts
    öffne mir
    den Weg zur Rückkehr
    ins eigene ICH.

  12. von @katkaesk:

    Ich bin zu müde
    zu traurig
    zu fertig mit
    der ganzen Welt
    zu einsam
    zu vermissend
    viel zu viel
    als über sowas
    Banales wie
    Tanzen in weißen
    Räumen zu schreiben.

  13. Stephanie says:

    Lichthaus

    Grosse weite Räume
    Säulengestützt
    Hell und licht und leicht
    Türen unendlich viele.

    Soviel Freiheit
    Soviel Möglichkeit
    Soviel Einsamkeit
    Allein.

  14. https://www.morast.eu/2017/11/22/frapalymo-22-kraehenschnabel/

    Krähenschnabel

    tief im Innen:
    Wirbelwelten
    Graugemäuer Staubgebälk
    Krächzen Flattern
    wilde Schwingen
    Schwarzgefieder
    Schnabelschlag
    Klauenkratzer
    zwischen Steinen
    immerwaches Finsterauge
    drängt nach außen
    jeden Blick:

    wo mit Glanzgefiederschwingen
    Weisheit zwischen Wipfeln harrt
    wo im schweren Schattenmantel
    Perlenaugenhaupt euch wacht
    wo im Innehalten thronend
    herbstgeboren
    in sich ruhend
    Krähes harter Schnabel
    keine Innenwelt
    verrät

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