die stimme ist noch da

nach dem kunstsommer in irsee ist es ruhiger bei mir geworden. es waren einige wochen des schweigens, des still denkens notwendig, um die eindrücke zu verdauen und im inneren den verhallenden kunstommer-stimmen nachzugehen. das tut gut, doch lässt es mich auch immer etwas ängstlich zurück, und nach einer weile dieses schweigens frage ich mich: kann ich es überhaupt noch? habe ich überhaupt noch eine stimme in mir, die ich zum ausdruck, zum erschallen bringen kann? ist mir vielleicht meine muse abhanden gekommen, weil auch sie zur stille gezwungen war?

gestern habe ich mich mit lieben freunden getroffen, die alle eine sehr kreative seele in sich schwingen haben. wir haben zu heimat und zuhause geredet, gelacht, gesungen, gespielt. und da, an diesem sonnigen sonntag im september in einem ganz bezaubernden künstleratelier mit einer kleinen holzbühne und beim reden über heimat und zuhause, da hat sich meine dichterstimme wieder gezeigt und sich ganz wunderbar ihren raum genommen. Sie hat sich wieder in ihre heimat, in ihre zuhause eingefunden – in mir. das war ein sehr schönes geschenk, und ich weiß, dass ich nun auch wieder bereit bin, weiterzugehen.

und wieder einmal hat sich gezeigt, und ich hätte es vermutlich wissen können, dass es nach einer intensiven zeit des schreibens, des sprechens, des arbeitens eine schweigzeit braucht. eine ganz besondere form der ’stillzeit‘, in der kraft getankt wird und neues aufgesaugt wird. ich kenne es vom #frapalymo, und der kunstsommer war hier einfach nicht anders. ich kann vertrauen in meine dichterstimme haben. sie ist da. mal lauter mal leiser. sie meldet sich und nimmt sich, was sie braucht, bevor sie wieder die inneren seelenwände zum herznestern bringt. zum dichten. mein dank.

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