nackenatem
und der körper
verschlungen aufgerichtet
abgetaucht
in sich
heraus
und zwischen fingerspitzen
liegt atem sichtbar und grau
nackenatem
und der körper
verschlungen aufgerichtet
abgetaucht
in sich
heraus
und zwischen fingerspitzen
liegt atem sichtbar und grau
mit seelengepäck mache ich schneerast
der rücken auf weiß die augen in das verlorene
suchen
suche ich oder ich hier
vertraut
weiter
mit sich
im angesprochenen
andersgang ausgang geführt
zum tieferen tief hinein
weg wand weg gang kurs wechsel und das
ende der verzweiflung
die tür verschlossen
das wir geschützt
die augen entstaubt und das glitzern
das glitzern aus dem entrückten
entdeckt
uns
delir
einmal aus der geraden gefallen
in der ungeraden eines tages das vertikale
ge sucht horizontal
abgelehnt abgelegen abgestanden
dieses leben ist abgestanden ab ge stan den
trübt ein gärt
im bereich des möglichen ist alles
nicht näher bezeichnet
morph
die augen
sie haben genug gesehen genug genug genug genug
genug genug genug genug genug genug genug genug
genug genug genug genug genug genug geh
aus diesem hier
und such nicht weiter
my love
an einem grauen morgen, die nacht war perforiert, der tag noch nicht erwacht, stand die junge frau an der haltestelle und wartete auf den bus mit der nummer siebzehn. ein auto nach dem anderen fuhr vorbei, dazwischen ein lieferwagen, ein laster. sie stand und wartete, und der regen durchtränkte sie. eine stunde verging. eine zweite. der tag blieb grau wie der morgen. immer wieder setzten die gedanken in ihrem kopf aus wie das dunkel der nacht. irgendwann, es war nach mittag geworden, ging sie nach hause. überzeugt dass es keinen bus mit der nummer siebzehn gab. dass es die zahl siebzehn nicht gab. dass es sie nicht gab.
bei der suche nach einem impuls für den #frapalymo vor wenigen wochen fielen mir zwei dinge in die hände: das buch „exercices de style“ von raymond queneau sowie ein kreativkartenspiel. flupp, war die idee geboren: auf basis eines neutralen ausgangstextes werde ich unterschiedliche texte/gedichte/fragmente schreiben – und zwar im laufe des kommenden jahres. genauer gesagt: ich habe 34 kreativkarten, also wird es nach plan 34 unterschiedliche texte geben.
queneaus stilübungen – für den, der sie nicht kennen sollte – bietet 99 unterschiedliche texte zu ein und demselben ausgangstext an. darunter sind wahre kleinode. er wandelt seinen text in form eines alexandriners ab, eines offiziellen briefes, im imperfekt, als anagramm, als tanka etc. ähnlich, aber eben nicht gleich möchte ich mich auch an einem text „abarbeiten“. meine aufgaben ziehe ich aus den kreativspielkarten und das könnte dann etwa heißen „eine geschichte um das objekt erfinden und dem text einen charakter geben“.
kaum ist er da, ist er auch schon wieder vorbei. frau paulchens lyrik monat ist gefühlt ein zeitraffer und ein gedankeninformationstextoverload – so viele eindrücke, so viele ausdrücke. dann ist gut, wenn jetzt im dezember alles etwas ruhiger im blog zugeht, so dass ich zeit habe, nochmals alles revue passieren zu lassen.
aber ein kleiner und ganz frischer rückblick zum #frapalymo sei erlaubt
besonders hat mich bei diesem november #frapalymo gefreut, dass wir einige neue #frapalymoisten in unserer runde hatten. vielen vielen dank nochmals an euch, die zum ersten und hoffentlich nicht zum letzten mal dabei waren. das war sehr bereichernd und sehr schön für mich. nicht alle haben immer alle impulse mitgemacht. und das muss ja auch nicht sein, denn ich weiß: neben dem schreiben warten familie, freunde, beruf, das eigene ich und der raum für anderes – und alle wollen beachtet, berücksichtigt und beschenkt werden. umso schöner, wenn der #frapalymo immer mal wieder angegangen wird und impulse sich verdichten.
noch
ist das licht da
die zeit in den minuten
das ich am fluss
die einzelnen töne
und das brüchige ihrer stimme
tragen über die terrasse bis der fluss
sie schluckt und das schiff
auf dem weg zum meer
nicht
die geschichte der an der hafenmauer abgelegten blumen
nicht
die melancholie in den kaffeelöffelbewegungen einer leergetrunkenen tasse
sieht nur das weißgestrahlte seemannsdenkmal am quai
noch
ist das sehnen da
das sehnsuchtsvolle sich selbst
am liebsten weit am liebsten