beinahe vorbei ist dieses 2015, und beinahe können wir bereits 2016 spüren. was das alles geben wird? wer weiß das schon… viele worte sind derzeit nicht in mir, und die stille findet auch keinen ausdruck. es kommt wie es kommt. irgendwann und irgendwie. ideen für ein neues, ein anderes, ein mehr habe ich. ob sie ihren weg finden? vielleicht im licht, womöglich im schatten. wer weiß das schon… jedenfalls gilt es, nach einem verpassten weihnachtswunsch hier einen dank zu äußern. für all die worte, die ihren weg gefunden haben. hierhin und dorthin. für alle stimmen, die laut und leise geworden sind. für alle sprachen, die gehört wurden. für euch. danke. von vorsätzen halte ich wenig. von wünschen und gedanken viel. insofern wünsche ich mir so einiges und denke mir mehr noch dazu. ob das jemals jemand erfahren wird? wer weißt das schon… guten rutsch und alles erdenklich gute für euch. für uns. für alle.
Raunacht
raunacht XIII: vier wege
vier wege
die kreuzung im wald
in alle richtungen
sind es
vier wege
von mir zu mir
zurück
gehe ich
vier wege
[danke an michaela und ihre wundervollen unterlagen, die mich nun schon ein drittes mal durch die raunächte begleitet haben. erfüllend.]
raunacht XII: ausgang
heute gehe ich im mondhof spazieren das licht
hat sich um mich gelegt runde für runde werde ich
blässer schwärzer die nacht und das dazwischen
hat sich in der unwichtigkeit der zeit verloren
raunacht XI: wohin
ich bin fern der linien aus dem raster
gefallen gefühlt outside the boxumrandung
ich stehe unmittelbar darauf kippe
in eine richtung
raunacht X: lese
am samstag schüttle ich den mandelbaum
die sonne habe ich eingepackt
für das erinnerte glück am mittag
und rosa blüten im märz
raunacht IX: zeitenwechsel
ich habe den sommerwind
mit den wurzeln vergraben
erdgeflüsterte worte
eingelagerte schneekristalle
jeden frühling warte ich
auf den atem
der pusteblume wird
raunacht VIII: abseits des weges
auf dem feld habe ich dich gefunden
abseits des weges
ein bemoost und vergessen und
mitgenommen ein weilchen
ein weilchen nur sage ich verspreche dir heimat
und ein gefühl
lege dich in meine hand spüre
die gesammelten jahre die erde das grün
und rieche ein wenig zurück in der zeit ein
wenig nur sage ich verspreche mir heimat
und ein gefühl
abseits des weges auf dem feld
habe ich mich gefunden und vergessen
raunacht VII: ich werde weiter sein
du wirst die tür öffnen
und ich werde weiter sein
getragen von mir
die spuren siehst du
allein
wie in diesem vergleich dass es nur eine spur gab als die zeiten schwer waren und gott dich getragen hat du das nicht wusstest und enttäuschst bist aber dann irgendwann
verstehst du
allein
siehst du die spuren
von mir
trage ich
die tür und das haus dazu
ich werde weiter sein
raunacht VI: was blieb
an diesem tag habe ich mich in den schneehimmel gelegt
darauf gewartet
flocke zu werden zu fallen zu glitzern zu kinderlachen zu
werden
bis der nordwind kam
mich weiter getrieben hat
ich über weiden regnen durfte
was blieb
der fall das aufkommen
der himmel
raunacht V: sichtweisen
ich habe dich nicht vergessen
nie
je länger du nichts von mir hörst
desto
öfter denke ich an dich
ich habe dich nicht vergessen
nie
je länger ich nichts von dir höre
desto
öfter frage ich mich
und zweifle