re:publica XI – impressionen tag I

lärm im virtuellen raum. es ist still. sitze mitten unter ihnen. und sie sehen mich nicht. (ich mich auch nicht) jeder ist allein. scheinbar. im netz eine community. irgendwo. in blau rot oder gelb. wer gehört dazu. wer nicht. wie schwärme folgen auch sie dem licht in einer für die außenwelt unverständlichen harmonie und abgestimmtheit. irgendwie. mal bricht einer aus, gibt eine andere richtung vor. sie sagen aber alle, wo es langgeht. sagen sie. meinen es. auch. people follow brands. brands follow people following people. wem folge ich. auf twitter oder real.

Petit Poème en prose beim Thai

Sitze beim Thai und schaue auf eine weiß Orchidee. Blume im Glas. Sie ist echt und wird bald verblühen. Vergänglich mit ein wenig Zierde in diesem sonst kahlen Raum. Ungewöhnlich für Asiaten. Um mich trinken die meisten Mangolassis. Ein Getränk, das nach Deutschland kam wie der Lambrusco in den fünfziger Jahren. Ich wähle einen Grauburgunder. Breche die Erwartungen. Vermutlich war mein Lassi schon vorbereitet auf der Theke gestanden. Neben mir trinken sie Mai Thai. Sie verbringen einen Abend fern ihrer Kinder mit einem Freund. Schön. Meine Hühner-Kokossuppe kommt und ist lecker.

Heute mal wieder Berlin

Heute darf Frau Paulchen mal wieder nach Berlin reisen. Freue ich mich! Vielleicht kann ich das regelmäßige Rattern des Zuges ja dazu nutzen, mir Gedanken rund um meine nächste Kurzgeschichte zu machen, die ich am Wochenende schreiben mag. Sofern ich nicht einschlafe - beim Rattern des Zuges, meine ich. Berlin auf Zeit - ein Traum. Überhaupt ist Zeit ja gerade so wichtig und wiederkehrend bei mir. Was ist Zeit? Und was ist Zeit wert? Wie sehr nutze, genieße, verplämpere, vernachlässige ich die Zeit in meinem Leben? Und wie soll all das einen Sinn ergeben?

Als die Gedichte vom Himmel fielen

Heute war einer jener Momente, an dem man erstaunt, fasziniert, baff, vertränt da steht, weil die Welt so schön ist. Weil es uns gibt. Weil es Literatur, Epik und - Gedichte gibt. Weil heute bei der Langen Nacht der Museen in Berlin ein Gedichterregen über die Stadt niederging. Zur blauen Stunde wurde der Regen eingeläutet. Es war dieser Moment zwischen Tag und Nacht, wenn die Welt eh uneins mit sich ist, ob sie nun lieber Licht oder Dunkelheit bevorzugen soll. Wo die Menschen inne halten vor dieser Zögerung und selbst in sich zerrissen sind. Hin- und hergerissen.

Mal wieder Berlin

Seit wenigen Jahren schon bin ich mehrmals im Jahr in Berlin und habe auch in meinem Blog hier schon davon berichtet: hier ich als Landei, dort Berlin, die Große und Schöne. Beeindruckend, omnipräsent, anders, vielfältig, einschüchternd, kompakt. Heute bin ich wieder hier angekommen mit dem festen Vorsatz, mich Samstag in eines dieser zahlreichen Cafés zu setzen und zu schreiben. Denn das kann man in Berlin wirklich ganz außerordentlich gut. Hier fließt die Tinte sozusagen aus der Hand in den PC. Hier saß ich schon während des NaNoWriMos und habe fleißig an Clara geschrieben.

Landei in Berlin

In Berlin fühle ich mich mal wieder wie ein Landei. Dieses Gefühl habe ich immer, wenn ich hier bin. Die anderen sind cooler, hipper, lässiger, und ich bin sicher, dass sie mich anschauen und sehen, dass ich keine Ahnung von der großen weiten Welt oder diesem Leben habe. Ich bin sicher, es steht in meinem Gesicht geschrieben. Ob es meine Nase ist?