das leben im konjunktiv (II)

das leben im konjunktiv (II)

der schleier der verführung
liegt über dem wäre würde
um/verhüllte möglichkeiten spielen
mit dem gedankengut des mach
baren potenziell wo
möglich auch viel
leicht könnte sein die welt
des noch hoffens träumens
wenn wäre neben laub auch triebe trägt
wir könnten sollten dürften
aphrodite und peitho lieben die lust
im kopf zu fliegen

Schreibnacht #1: ein schmetterlingsschlag

und hier die erste aufgabe zum thema "seelenaspekt" unseres schmetterlings.

ein schmetterlingsschlag
ruht im flügelschlag
die welt vergeht
ein tag ein leben liebe
mag es sein
es gleiche suchen
in uns im sehen
lassen hüllen wir zurück
bleiben blumen

EDIT

nach feedback zum titel (ohne den artikel) und mit verdichtung in der mitte, weil einige über das zugegebenermaßen sperrige "mag es sein / es gleiche suchen" gestolpert bzw. daran hängen geblieben sind, hier nun die überarbeitete version:

trügerisch – ein Gedicht mit Rhythmus und Takt

Für einen E-Mail-Impuls von Michaela sollten wir die Wechselwirkung von Rhythmus und Takt beachten und beim Dichten vom gesprochenen Wort ausgehen. Das Gedicht "trügerisch" ist bei mir aus dieser Vorgabe entstanden. Für mich passt es beim Sprechen; jetzt bin ich gespannt, was Michaela in ihrem Lektorat dazu sagt. Ich werde euch wieder in ein paar Tagen davon berichten. Jetzt aber zunächst mal die fürs Lektorat eingereichte Version:

wir

wir

erzählen wir uns
liebesreigen
in endlosschleifen neu
aufgelegte monotöne
abgespult im leben das
eigentlich ab (und zu)
wechslung verspricht
sich bricht
in erwartungen
seine bahn zieht
in harmonischer unifarbigkeit
und sich das auge
dabei nicht verliert

weiter das leben

weiter das leben

schritt für schritt
ich atme weiter
immer weiter
atmen die luft
füllt meinen raum
aus
stille
die ich dir ins
gepäck lege pausenbrote
aus
zeit
tragen wir als besitz
mit uns berührt
mit sanftem druck
nach vorne treibt den nächsten
aus
fall
schritt
ins leben

matt

matt

ermüdet schlürfst du
in die küche auf der
suche nach kaffee oder einem
anderen leben irgend wer etwas das
dich aus der träge reißt die
dich befallen hat wie fliegen zum licht
deine gefühle setzen staub an
sammeln dreck auf weil du
sie über den boden ziehst
hinter dir her
die vorhänge sind
zugezogen ist die traurigkeit
dein schatten der
ohne licht auskommt