jenseits
auf grund
denkst du bist du
das verstörerische zerstörte als kompagnon deiner selbstverständlichkeit
(die eltern hatten recht als sie dir davon abrieten wohin kind
hatten sie gesagt soll das führen wohin hattest du erwidert
es mich treibt)
und nun
bist du denkst du
an diesem ort jenseits des wünschens
wo die nacht den tag gefressen
und die ratten nehmen den rest
(und das gefühl des treibens ein stück unangenagte erinnerung auf einem häufchen das keiner will)
auch die eltern nicht denn die hatten recht
das ist tag 7, text 7 der #frapalywo zum impuls „verankert“. hauptthema der woche lautet „wasser und weite“. welcher text hat sich aus euren worten ins denken verankert?
mit diesem impuls und diesen texten beschließen wir die wasser-und-weite-woche. ich danke euch von herzen für so viel tiefgehendes und angeschwemmtes, für so viel weitsichtiges und berauschendes! diese woche war sehr besonders, sehr stark, sehr kraftvoll – wie wasser und weite eben sind und was sie mit uns und aus uns machen. habt dank für all euer mitwirken!
ich freue mich, wenn wir uns spätestens im november wiederlesen beim nächsten dichtermonat oder #frapalymo (frau paulchens lyrik monat), und wenn es wieder heißt: 30 tage, 30 texte, no excuses. wasserweiten dank!
7 tage, 7 texte, 1 thema: wer bei der #frapalywo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalywo und @fraupaulchen
#frapalywo
Tag 7
Verankert
Wie ich
in alten Zeiten
meines Lebens
Anker in anderen Menschen suchte.
Gleichzeitig doch frei
im Meer sein wollte
und jedem Netz entwich.
Am Ankerseil
hing schwere Last
von gestern
und von morgen.
Es zog nach unten
dieses Seil.
Ich lag am Meeresgrund
nicht selten.
Heute und jetzt
ist dieses Ankerseil
ein leichtes Band.
Es flattert in den Wellen.
Der Anker liegt als feine Nadel
schillernd über unseren Herzen
und tut nicht weh.
Ein Band,
das jeden Tag ein Stückchen
weiter webt
im Hin und Her
unserer Worte
und Deiner Hand
auf meiner Haut.
So ist es zwar
aus dünnem Faden Zukunft
doch das Gewebe
wird ein großes, buntes Tuch
aus vielen Schichten Faden
und wird so fest und dick,
das es dich tragen kann
zwischen zwei Bäumen
oder am Abend zudeckt
für eine warme Nacht.
Das berührt mich sehr. Vielen Dank dafür.
…das es dich tragen kann
zwischen zwei Bäumen…
Was für eine schöne Metapher – insgesamt – , liebe Rona.
Angekettet
treibe ich gerne leinenlos
über glatte große See (manchmal ist sie auch rau)
in meinem Boot
das keine Nussschale aber auch
kein Dampfer keine Yacht ist
ein Hausboot
selbst gezimmert und betrieben
gehalten vom starken Anker
meiner Vorfahren
bin ich nicht
Starker Text, liebe Corinna.
Oh, sorry, da ist beim Kopieren und Senden etwas komplett schief gelaufen. Liebe Sophie, bitte alles bis auf die letzte Version – so soll es sein – löschen. Herzliche Abschiedsgrüße nach dieser wie immer schönen fraplywo-Runde!
erledigt 🙂
so schnell! Danke!
* und natürlich: frap a lywo-Runde
dein Ankerplatz
im Schwall der Zeitenflut du
suchst das Mehr das
dich mehret & lieb ummeeret
Tiefseeblick strandentlang du
irrst, siehst im Wellengang dann
das große Meeer das dich still berührt
und fühlst ein Mehr du
schwimmst im Lichtregen und
Tränen der Liebe dich umperlen sieh:
das weite Meer trägt die Stirn des Himmels
tief in dir verankert!
Verankert und doch Aufbruch
zu neuen Ufern Horizonten
zu neuen Seen Bergen Tälern
im Nebel noch verschwommen
im Kopf beginnt es
braucht Halt
Verankerung
Sie sprechen
mal von Grund und Boden,
von einem Elternhaus,
ja, schön,
und manchmal
von der Hände Arbeit.
Mein Haus, mein Boot,
mein….
schau, was ich noch alles habe.
Doch das Herz,
das Herz ist austauschbar –
meines und deines –
und treibt wie Blätter
im Herbst auf einem
Lebensfluss
ohne Ankerplatz.
Mein letzter Text in dieser wieder so interessanten Woche, angefüllt mit Neuem, absolut, und Erstaunlichem. Nicht zuletzt sehr Nachdenklichem.
Allen in der frapalyo-Runde und besonders Sophie vielen Dank für eine ausgefüllte Woche.
Wunderschön
Vielen Dank, liebe Rona. Und es freut mich, dass du die Runde bereicherst.
Liebe Sophie, merke jetzt meine Fehlstellung in der letzten Zeile, d. h. richtig: tief in dir verankert. Vielleicht kannst du es mir verbessern!? Dankeschön schon im Voraus!
Gleichzeitig erreicht Dich auch ein ganz großes DANKE für eine sonnig schöne Meerzeit mit so wundervollen Impulsen!
Es war ein Genuss, im Schreibfluss zu sein, ein virtuelles Sommererlebnis mit Meeresfrüchten: Sonne, Sand und Salz, das Meer tief in Brandung zu spüren, auch tief unter der Haut!
Deine Impulse, liebe Sophie, fühlten sich mir diesmal wie ein leichter Sommerwind in meinen Schreibflügeln an!
Herzlich
Gerda
das habe ich nun geändert, liebe gerda. vielen lieben dank für deine worte. seelenbalsam <3 sei liebst gegrüßt.
no. 7.
https://barcelonalien.com/2018/08/12/verankert/
spüre den Sand unter deinen Füßen
die wohltuende Wärme
spüre die Kraft deines Körpers
standhaft und locker zugleich
wiegt er sich im Wind
deine Augen sind geschlossen
deine Nase erinnert sich an die salzige frische Luft
des Meeres
deine Gedanken sind Möwengeschrei
das näher kommt
und dann mit geselligem Flügelschlag
wieder davonfliegt
du hörst die Musik der Wellen
das Rauschen
das sanfte ausebben eines vertrauten Tones
die Luft ist frisch
sie strömt in dich
deine Arme recken sich überkopf
du streckst deine Glieder
lockerst dein Befinden
du atmest bewusst und geräuschvoll aus
und dann atmest du wieder tief ein
und erfüllst deinen Körper
erfrischst deine Seele
du stehst da
wie der Leuchtturm für deine eigene Reise
und bist
fest verankert
fest und vertraut in dir
Das Bild zum Beitrag gibt es wie immer auf meiner Seite:
https://traumspruch.wordpress.com/2018/08/12/verankert/
liebe Mitschreibende, liebe Poesierende… danke euch für die vergnügliche Woche für eure schönen Gedichte, die mir viel Lesevergnügen bereiteten. Ich hoffe, dass meine Texte inzwischen auch alle online sind, für euch erreichbar, vielleicht sogar lesenswert. Ja es ist nicht einfach, alle Seiten blind zu bedienen. Haben sich doch auch wieder neue Barrieren eingefunden. Aber was macht das schon… Neue Barrieren, neue Herausforderungen. herzliche Grüße Dagmar alias Traumspruch
liebe dagmar, vielen dank, dass du trotzdem stets dabei bist und deine stimme erklingen lässt. ich schaue gleich, ob ich alles habe, ansonsten ergänze ich, wo ich noch fehlendes sehe. tut mir leid, wenn sich neue barrieren aufgetan haben. bis zum nächsten mal.
Unter dem Stampfen ihres Herzens
waren es die unperfekten, wilden Wege,
auf denen sie schwach sein durfte,
angelehnt an den Fluss des Lebens
mit der rinnenden Zeit
und den verankerten Zwischenräumen,
in deren Atem sie ohne Rückhalt
lieben lernte.
in der göttlichen frühe
friedliche stille am see
sonne wasser luft
verschmelzen – ich bin nur noch
haut wärme atem
Wenn Du ahntest
wie oft Du mir Halt warst
im Alleinsein
am fernsten Ort
in Kälte und Sturm
dabei
schreiben wir nur
gelegentlich
auch einander
kennen uns kaum
sind wir nur
nebeneinander
Danke, lieber Klaus <3
es ist immer wieder faszinierend, wie nah wir uns hier im Schreiben kommen … Dank an Sophie und die frapalyWo/frapalyMo !
(in meinen Augen) fühlt sich in der Einsamkeit
"nebeneinander" schon nach sehr viel an …
„[…] Nie mehr Terzine – spalten mich – wie Keile […]“
😉
https://uzdz.blogspot.com/2018/08/festschreiben.html
Verankert
In eines anderen Menschen Herzen
so fest verankert sein
dass nicht Sturm noch Flaute
uns zerreissen könnte
und doch genügend Spielraum bleibt
um zu tanzen mit Wind und Wellen —
Ich treibe hinaus
ins Meer meiner Sehnsucht
________________________________
Wie immer bebildert auf meiner Seite: https://fantasiafragile.de/verankert/
Worte
Wunden
Erinnerungen
Verankert
im Lebensrad
eine Speiche bricht
das Boot kentert
Solange Liebe
die Antriebskraft
hält die Ankerkette
#frapalywo Tag 7 „verankert“ https://t.co/jko01vOdqv
Am Schilfgürtel
wo sich die Maränen verstecken
wo der See die alte Luise
in den Schlaf schaukelt
liege ich auf dem Holzsteg
lausche dem Knirschen der Planken
Seevogelkino
Eintritt frei
die Mücken tanzen
da bleibe ich liegen
in Gedanken
jeden August
fest verankert
von @katkaesk:
Fest im Sattel sitzen
mit seinen Überzeugungen
und harten Werten
den Lebensplan nicht vergessen
der im Prinzip sogar aufgeht
nie aus den Fugen gehend
weil man so leblos und leer
wie eine Titanic 2.0 verankert
ist aber das Träumen,
versäumen
von @dandelionsawake:
Du bist mein Hafen,
Anlagestelle meines ganzen Seins.
Bei Dir bin ich fest verankert.
So soll es immer sein.
von @springvogel:
Im Ausklang der Dünung wiegt
sich ein Du, deines, meines
hört uns zu und es schmiegt
sich in den Gang der Dinge
liegt auf dem Atmen der See
wäre schon längst auf und
davon, wäre da nicht diese
Schwere hinab auf den Grund
alltäglich eiserne Kette
wenn, könnte, hätte
und hier ein weiterer text zur #frapalywo von @springvogel:
https://twitter.com/Springvogel/status/1028527108795056128
von @lose_gedanken:
Mancher Anker eine Wurzel,
eine Nabelschnur
ins Präteritum.
Mancher Anker ein Stift
und Worte auf Papier.
Mancher Anker ein Pfeil ins Futur.
Ein Wunsch, ein Traum
von hier und jetzt und bald.
von @giselheid22 sieben auf einen streich:
Fangfrisch die Worte der Frühe
aus Träumen der Tiefsee.
Brandung ultramarin, nie uferlos.
Da ist ein See am Himmel!
Ein Strandläufer singt ein Muschellied,
verankert es,
in Wasser und Weite.
von @tauscher57:
im schützenden hafen verankert
dümpeln träumend vor sich hin
noch ein großer fang
bevor es in rente geht
die farben blättern ab
ein neuen anstrich
gibt es nichtmehr
ihre tage sind gezählt
von @gabrieldewinter ein limerick:
Ein Mann, der war in seinem Leben
haltlos, benahm sich oft daneben.
Er wünscht sich ein
Bett, Tisch und Heim,
verankert will er sein jetzt eben.
von @sabbeled:
Verankert, fest verzahnt
im Hier und Jetzt.
Raum und Zeit gleiten weiter,
zu guter Letzt.
Die Tage gehen,
doch bleiben stets am Ort.
Erinnerungen haften,
doch tragen uns nicht fort.
Wir stehen fest, beugen uns nur. Wir sind der Sperrmüllrest am Ende vom Flur.
von @nichterfasst:
Ruhig liegt das Boot
Windstill auf Reede,
Noch schweigen die Trosse
In den Ankerklüsen.
Der Anker pflugt Grund,
Halt zu erkunden,
Fest zu verankern.
Schlaff zieht der Palstek
Am knorzigen Poller,
Erwartet den Sturm
Nach langer Flaute.
das schöne ist
es bewegt sich und uns
mit dem wind
manchmal schaukelt es sehr
manchmal wiegt es uns
sacht in den schlaf
wir wissen es ist
gut vertäut und somit
fest verankert
unser luftschloss
vorfreude
freie silben geboren
im spiel der gezeiten
sieben tage verlesen
einzigartig gewesen
freuen sich beizeiten
im schutz der novemberstürme
in @fraupaulchen’s hafen
von @brennesselkraut:
Verankert –
nein, da ist kein Bleiben
verfahren, verirrt.
Die Leinen wieder los
die Segel in den Wind
Du musst dir selber Hafen sein
von @alilicj:
https://worteausdemwunderland.wordpress.com/2018/08/13/verankert/
von @morgaine620:
https://thebeewritesdownloads.wordpress.com/2018/08/13/gedicht-des-tages-verspaetetes-letztes-frapalywo-gedicht/
danke für diese schöne frapalywo an frau paulchen und alle dichterinnen und dichter.