Auf der Nomadenfahrt nach Hause habe ich heute im dritten Band der Duden-Reihe Kreatives Schreiben gelesen. Zwischenzeitlich bin ich bei „Schreiben unter Strom“ angekommen. Stephan Porombka, der Autor, hat darin auf Computerlyrik hingewiesen und auf die Zufälligkeit, die wir uns beim Schreiben selten leisten, sie aber öfters zulassen sollten.
Frau Paulchens Lyrik Monat
#frapalymo no 15: bettenwechsel
bettenwechsel
mit der nacht erlischt der traum
vergibt ein letztes glühen
der tag schon
streicht die betten glatt die
asche von den kissen
das nächste dunkel
reist an
#frapalymo Impuls für den 15. November
Willkommen zur Halbzeit beim #frapalymo! Unvorstellbar aber wahr: Schon die Hälfte ist geschafft, der Dezember liegt schon greifbar nah vor uns. Jetzt geht es munter auf zu den nächsten 15 Impulsen. Ich bin vor allem gespannt, was ihr alles Tolles zu diesem Impuls hier dichten werdet.
#frapalymo no 14: nachts wirfst du schatten
nachts wirfst du schatten
verkannt
als frucht
vom paradies zur staude
vom liebesglück zum brotaufstrich
wirfst du nachts schatten
die am tag ich nur seh
allein in deinen herzkammern
ruhen besommerte beerenkörner
bringen
dein sündiges lachen
auf meine lippen zurück
#frapalymo Impuls für den 14. November
Heute hat der Slam 2012 in Heidelberg/Mannheim begonnen. Ich war bei der Slam Poetry Eröffnungsshow dabei und durchaus angetan von den Gastslammern. Überzeugt haben mich vor allem die Gäste aus UK und den USA und die Teamauftritte (Leipzig und USA). Auch im Alter war es sehr gemischt und die meisten Slammer nicht mehr ganz so blutjung. Erfrischend, kann ich nur sagen – vor allem, was die Themenvielfalt betrifft. Das fehlt mir mitunter bei den klassischen Slams, die ich bislang erlebt habe.
#frapalymo no 13: für rose
für rose
in den tag
lege ich moosgrün
und pflanze ein gedicht
mit dornen
zum betten
braucht es keinen schlaf
und schreiben ist
mit worten atmen
#frapalymo Impuls für den 13. November
Eigentlich kann es gar keinen #frapalymo ohne sie geben: meine Lieblingsdichterin Rose Ausländer. Ich mag das Pure in ihren Gedichten und Worte und finde ihre Gedanken verzaubernd und fesselnd. Und deshalb sollt ihr euch nach dem Einblick in eure wunderbaren Schreibräume von Rose Ausländer inspirieren lassen. Ihr könnt das unten stehende Gedicht als Impuls nehmen oder ein anderes von ihr wählen, wenn ihr mögt. Lasst die Worte auf euch wirken, und dann schauen wir, wohin es euch treibt. Und so lautet der Impuls no 13: „dichtet mit rose“.
#frapalymo no 12: schreibwinkel
schreibwinkel
angeschrägt die wand der blick dazu
über das dach fliegt er
manchmal mit den wildgänsen vorbei
oder hält sich am ziegelrot fest
findet die nacht
so lange der morgen noch sucht
#frapalymo Impuls für den 12. November
Es würde mich sehr reizen, euch beim Schreiben zu sehen. Zu wissen, wann und wo und wie ihr schreibt, und wohin euer Blick dann reist. Habt ihr ein eigenes „Schreibzimmer“ oder nutzt ihr den Esstisch? Schreibt ihr gar in der Küche oder im Sitzen auf dem Sofa? Schreibräume bestehen innen wie außen, und mich würde interessieren: „wohin geht euer blick beim schreiben?“ Denn so lautet der Impuls für den #frapalymo no 12, und ich hoffe, ihr könnt euch gut von euren inneren wie äußeren Schreibwänden inspirieren lassen. Viel Vergnügen!
#frapalymo no 11: scheibengedicht
Bereits seit zehn Tagen befinden wir uns in Frau Paulchens Lyrik Monat. Und was für ein #frapalymo das dieses Jahr ist! Echt unglaublich und für mich sehr bereichernd. Jetzt starten wir ins zweite Drittel, das nach meiner bisherigen Erfahrung etwas mühsamer ist. Die erste Euphorie ist verflogen, der November wird dunkler, kälter und nasser, und mit zwanzig ausstehenden Gedichten liegt noch ein gutes Stück des Weges vor uns.