im winter weint die erde (übersetzung und nachdichtung)

im winter weint die erde

im winter weint die erde
die sonne kaltblass zart
erhebt sich spät legt sich früh
des miteinanders müde

brüchige idyllen
sonne! liebe! ein versuch!
deine rosen, erde, wo?
deine strahlen, sterne, wo?

alles ist ihr vorwand: hagel wind
schwarze wolken weiße
es ist nacht, meine schöne,
sagt sie erschafft sie im gehen

wie eine liebende
die tag für tag ihr herz zurückzieht
nicht weiß was sie sagen soll
so früh wie möglich
geht

morgen ab dämmerung

ein gedicht aus einer anderen sprache zu übersetzen, lässt mich mit meiner eigenen sprache beschäftigen. das regt zur suche nach dem richtigen begriff, dem richtigen bild an. nun will und kann ich keine literaturübersetzerin sein, weshalb ich die übersetzten texte nachverdichte. denn an das original und seinen reiz käme zumindest ich nie heran. gestern habe ich mir das wunderschöne poème von victor hugo von 1847 vorgenommen, „demains dès l’aube“.