du hast es versucht
du hast es versucht
dieser sommertag im september
wir waren schwimmen am see
so viele leute
allein
die schlange an der pommesbude
das gefühl dieses stets abwesenden hungers
es war still da wusste ich
das habe ich gefühlt wie eben dieser moment
zu fühlen ist
nichts dann alles
dann nichts
verzeih
ich nicht
Frau Paulchens Lyrik Monat
#frapalymo impuls 21nov15
großartig war dieser von allen geliebte dialekt-impuls – und so hervorragend umgesetzt! ich bin hin und weg. so schön! hachz. ganz leise hat er sich dabei übrigens hereingeschlichen: der countdown. das letzte drittel ist angebrochen. schnurgerade geht es auf den endspurt zu.
in unserem neuen impuls wollen wir uns von geheimnissen inspirieren lassen. die geheimnisse sollen dabei lediglich basis für das eigene schreiben sein und sollten auf keinen fall im text aufgedeckt oder genannt werden. welcher text ergibt sich, wenn wir uns mit einem geheimnis näher beschäftigen? anregungen im netz gibt es genug… eine meiner lieblingsseiten ist postsecret.com. hier gibt es manchmal sehr platte, zumeist aber sehr berührende und bewegende geheimnisse zu erlesen, mutmacherworte oder auch einfach nur persönliche ängste und hoffnungen.
#frapalymo 20nov15: nachtspiel
kribbelkrabbel unters bett
husch
mich vor der nacht verstecken
sieht mich nicht sie sieht mich nicht
ätschebätsch ich zähl bis zehn
grusel grisel graselei
dinge find ich hier und schätze
alte kinokarten teddyknopf
guatsle original verpackt
längst verlassene mädchenwelten
hui da kommt die nacht hinzu
jetzt wird’s lustig jetzt wird’s nett
heisa
ich geh gern ins bett
#frapalymo impuls 20nov15
manche impulse fliegen mir direkt zu – mitunter durch euch selbst, ohne dass ihr es merkt. so auch beim #frapalymo no 18, als ruth mich überrascht und neugierig gemacht hat. wisst ihr, was ich meine? es ging um die fast vergessenen wörter, und sie verwendete den begriff höseler. kannte ich nicht, habe ich gleich gegoogelt und als schwiitzerdütsch für angsthase/hosenscheißer gefunden. wundervoll! danke, ruth!
und so würde ich gerne die fast vergessenen wörter in einer besonderen art wieder aufgreifen und zwar, dass wir im kommenden gedicht seltene oder weniger seltene dialektbegriffe einfließen lassen. ansonsten soll der text „ganz normal“ sein.
#frapalymo 19nov15: zwischen zeitlich
steckst zwischen hautfalten
bauchringen krähenfüßen
in überbeinen gichtfingern augenringen
altersflecken zeitzeugen
#frapalymo impuls 19nov15
schön, dass wir ein stück gegen die vergessenheit gearbeitet haben! lasst uns all die wunderbaren wörter weiter pflegen und schätzen, denn all die saumseligen, griffelkastigen und mumpitzigen wörter sind viel zu schön, um ein schattendasein zu führen.
der #frapalymo-impuls no 19 führt uns in philosophische höhen und menschliche tiefen, und ihr seid wie immer frei, was ihr aus dem folgenden zitat von heraklit macht: „das wesen der dinge hat die angewohnheit, sich zu verbergen.“
ich meine, dass wir einen derart philosophischen satz beim #frapalymo noch nicht hatten. darum: viel spaß.
#frapalymo 18nov15: rübenacker
beim rübenacker
fängt für berthold w. die heimat an
das feld
dreivierteljährlich bestellt
einvierteljährlich überbrachblickend
die frau im verkauf
ansonsten sittsam
zwei auf zwei meter
grabfläche für die zeit
nach dem ableben angemietet bezahlt
vom rübengeld
zum selbigen feld angrenzend
überjenseitsblickend die frau
mit eingebucht
heimatklang glockengeläut
hier wie dort zu hören
#frapalymo impuls 18nov15
ich danke euch für so viel zartheit und bewegtheit und für so viel ausdruck in eurer stille und eurem schweigen! ich bin tag für tag berührt von euren beiträgen! ein wenig soll dieser monat ja auch neues sein, abwechslung in das eigene schreiben bringen, andere schreibmöglichkeiten und schreibweisen aufzeigen und uns vor allem zum eigenen tun anregen. das ist dieses mal der neunte #frapalymo, den ich mache, und ich gebe zu, ein paar impulse liegen mir so sehr am herzen, dass sie um eine wiederholung bitten (wie der automatengedichtautomat). damit bringen sie vielleicht in ihrer eigenheit nichts neues, wir können uns aber dennoch neu darauf einlassen.
#frapalymo 17nov15: schweigen
wir sitzen sitzen stehen und gehen
schauen auf die gelbbraunen blätter am wegrand
sammeln kastaniendramen und wildgänseblicke trinken
lauwarmen tee im chinapavillon essen dazu
glückskeks: gute entscheidung in einer anstehenden lebenssituation
den rat auf der untertasse liegen lassen suchen wir
weiter im park im aktiven nichtsagen das nichtssagen finden
#frapalymo impuls 17nov15
ohne viele weitere worte in dieser stille zu verlieren, und weil heute keine überraschung für euch birgt, geht es hinein in die zweite hälfte des doppelimpulses. so lautet der #frapalymo-impuls no 17: „schweigen“.
und das kleingedruckte: gebt mir gerne über mail oder twitter bescheid, wenn ihr mitdichtet, dann kann ich den link zu eurem blog tweeten. oder stellt euer gedicht oder den link zu eurem gedicht an dem jeweiligen tag in das kommentarfeld unter meinem gedicht ein. kennung über twitter ist #frapalymo und ich bin @FrauPaulchen.