jemand

verrücktes entzücken einer missachteten gesellschaft
gefällt und kann nicht anders
süßer duft, der schmerz des verfalls
wie honigpfannkuchen klebt er
als held des lebens über sterben und tod
erhaben. im alltag jemand.

eines tages

wenn du mich gefragt hättest du hättest eine antwort bekommen eine lösung ein versuch dir zu erklären warum warum fragst du eines tages sage ich es dir jetzt ist es zu spät die zukunft wird die vergangenheit einholen es wiederholt sich alles eines tages bin ich die die du dir wünschst und du dann weg dann stehe ich da und frage mich weil kein anderer da ist warum warum und bekomme keine antwort eines tages vielleicht

ein tag

das was wir sind versteckt hinter wolken schatten blättern bis zu den wurzeln tief dringen wir manchmal nicht vor was schade ist und doch kann da mehr sein sonne licht ein ich wenn ich nur wüsste wo verborgen finde mich suche mich an jedem tag ein neuer morgen als anfang und immer wieder hältst du die welt von neuem in deinen händen lebenhauer skulpteur gestalter verantwortung die du nimmst und niemals abgibst bis du vordringst zu den wurzeln und die schatten hinter dir lässt es ist die mühe wert dein leben ein tag

trotz/obwohl/weil regen ein gedicht

jeden tag

ich lehne mich an
dich und dreh mich
nicht mehr um um
dich zu sehen. deine hand
liegt in meiner. sie ist da
spüre ich sie nicht sie ist.
dein lächeln hat keinen sinn
mehr bin fühle mich verloren
oder auch nicht bei dir. warst
meine sonne bist mein
kaffee kochen. alltag
frisst uns auf an. gewohnheit
unser haustier. was
wären wir allein. ein
mann eine frau. schauen
sich an durch sich durch
liebe existiert ist ruht
zwischen uns die dritte
person. das leben.

zu alt

bin ich zu alt, frag ich und schau in die gesichter der um mich stehenden. glatte seen ohne tiefe schauen zurück, hier und da eine furche, berg und tal und ähnlich fortgeschritten. wann nur, wann bin ich alt geworden? überholt von einer jugend, die selbstbewusst im leben steht. rosengleich. haben veilchen daneben daseinsberechtigung? du bist nicht alt, sagst du und nimmst meine ungebügelte hand. wenn die natur zerklüftungen und ebenen zulässt, dann kannst du es auch. du machst das leben bunt. danke. flüstere ich dir ins ohr. für diesen kleinen höhenflug. ich lande sanft.

am totenbett

Ich weiß: Ein Gedicht aus dem Urlaub sollte fröhlich klingen und einen vermutlich beschwingt-entspannten Titel tragen. Aber nun gut. Wenn einen die Inspiration trifft, dann trifft sie eben an den unmöglichsten Stellen und zu den unmöglichsten Zeiten. So auch bei unten stehendem Gedicht. Ich lese gerade viele Gedichte anderer, und dann habe ich eben den ein oder anderen Impuls aus einem Bild, einer Geschichte, einem Wort...Und dann kommen manchmal auch etwas unheimliche Sachen wie das raus: am totenbett