zwiegespräch
weißt du
liegen augenemotionen
in einem wort in einer sprache
wo es
in anderen leer
weil sich bedeutung
nicht bei dir eingenistet hat
weißt du
deshalb lege dich nur in
dein eigenes nest
und nicht in die
der anderen
weißt du
ich weiß
ich muss darin
flügge werden
Raunacht
raunacht #8 (2012/13)
2013. nun ist es da. selten zuvor bin ich so klar und ge“zen“t in ein neues jahr gegangen. meine raunächte sind im vergleich zum vergangenen jahr wesentlich weniger umtriebig, sondern bestärkend und kräftigend. da hat sich viel setzen und legen dürfen 2012, so dass ich nun als kiesel in meinem bachbett auf das plätschern der wellen und das blau des himmels schaue, nähe und weite spüre und inmitten allem bin. natürlich wird dieses zensein täglich herausgefordert werden, ich werde zweifeln, mich ärgern, mich (hinter)fragen, orientierung suchen, mutlos sein.
raunacht #7 (2012/13)
„es ist das ende, an dem wir beginnen“ hat t. s. elliott gesagt, und so soll euch das alte jahr nicht schwer und mütig auf den schultern lasten, sondern start- und ausgangspunkt für das neue sein. ich wünsche euch, dass ihr wünsche und träume habt, die ihr euch erfüllt und die ihr lebt. ich wünsche euch zenblicke und zensein. ich wünsche euch zeit für das wichtige – was und wer immer das für euch sein möge.
raunacht #6 (2012/13)
manchmal präsentiert sich die welt gestochen scharf. und der blick darauf ebenso. während sich das jahresende nähert, wird von raunacht zu raunacht deutlich, worum es 2013 bei mir gehen wird. und der blick auf das kommende ist schön, neu, abwechslungsreich, zeitnehmen, zeitgebend, vertraut, harmonisch, schaffend und mein. eben: blick auf leben.
blick auf leben
hat der wind den himmel leer gefegt
liegen farbenklar
die stunden im weizenfeld
und wiegen nach
raunacht #5 (2012/13)
dankbarkeit. ein kleines wort. ein tiefes gefühl. leider vergessen wir häufig, wofür wir alles dankbar sind und sein können. das sind natürlich die „großen“ dinge wie gesundheit, glück, zufriedenheit. doch es sind auch und vor allem die vielen kleinen dinge wie ein schöner tweet, das lächeln eines menschen, eine schäfchenwolke am sont blauen himmel, ein telefonanruf einer freundin eines freundes oder oder oder. leider vernachlässigen wir diese dankbarkeiten und werden uns dessen nicht gewahr.
raunacht #4 (2012/13)
gut ist, sich immer wieder zu fragen, welche farben und formen gerade wichtig für einen sind. welche hat man gerne um sich, und welche körperstellen geben kraft und mut? dass sich das verändern darf, ist klar. es muss einfach zur person und zum zeitpunkt passen. hier ist mein farbformkörpergedicht und ergebnis dieser raunacht:
raunacht #3 (2012/13)
das ende des jahres lädt automatisch dazu ein, rückblick zu halten, bevor die ausblicke zu viel kraft und zeit einnehmen. und doch wird gerade in diesem blick auf vergangenes deutlich, wohin die reise als nächstes gehen wird oder wohin sie gehen kann. es ist ein rückausblick: das voraus kann erst befreit angegangen werden, wenn das zurück genug raum bekommen hat. klingt vielleicht esoterisch oder abwegig oder doof oder banal oder verrückt oder wie auch immer. doch für mich passt die schlüssigkeit des rückausblicks für einen aufbruch I.
raunacht #2 (2012/13)
die zweite raunacht bringt einen text hervor, der ein neues lieblingsverb von mir enthält: verlanden. ich finde, dieses verb ist sehr passend für den impuls der zweiten nacht, denn es steckt viel von dem drin, was mich gerade bewegt.
was mich auch bewegt, ist die strophenbildung des textes… hier sehe ich einige möglichkeiten und bin selbst noch unschlüssig, welche form, welche lesart, welche betonung richtig ist. vielleicht darf es gerade in diesem fluiden bleiben und muss eben in seiner form nicht verlanden… ich überlege noch.
raunacht #1 (2012/13)
habt ihr den heiligabend und die erste raunacht genossen, gut geträumt und euch auch in der nacht von mondklängen und wortflüsterern reich beschenken lassen?
worauf ich 2012 stolz bin… und ihr so?
2012 war ein bewegendes jahr. das wird sich in den raunächten und den wunderbaren inspirationen von michaela in den kommenden tagen gewiss widerspiegeln. doch es gibt bestimmte dinge in meinem dichterdasein, die mich dieses jahr besonders berührt, bewegt, beschäftigt haben. deshalb ist jetzt auch einfach mal zeit für einen kurzen augenrückblick, um sich all des guten bewusst zu werden, das mir beim schreiben geschehen ist.