bildstocksicht
steht ein mensch vor mir
schaut mich an wie ich
die erinnerung hüte
denkt dankt geht weiter
nächster schritt
vergessen
nummer fünfhunderttausendsiebenundachtzig
bildstocksicht
steht ein mensch vor mir
schaut mich an wie ich
die erinnerung hüte
denkt dankt geht weiter
nächster schritt
vergessen
nummer fünfhunderttausendsiebenundachtzig
danke für so eindrückliche bilder in euren texten. das ist mit dem musikimpuls immer etwas besonderes. da klingt einfach ein wenig mehr an, finde ich.
wer unterwegs ist, entdeckt entlang der wege so einiges, das überrascht, erstaunt, verwundert, berührt. und deshalb wollen wir eine (weitere) besonderheit unserer wege hierzulande verdichten.
der impuls für das #frapalymo gedicht am 16. november lautet: „schreibt ein gedicht zum thema wegkreuz oder bildstock“ – und es muss beileibe nicht religiös sein.
ich bin großer fan dieser kurzformen wie haiku und tanka. so viel starke bilder in so wenigen zeilen. so, so mächtig!
morgen seid ihr wieder frei in form und länge. wir feiern halbzeit beim #frapalymo (wohoo!), und das wollen wir mit einer akustischen untermalung tun.
der impuls für das #frapalymo gedicht am 15. november lautet: „medientransfer musik: schreibt ein gedicht zu diesem stück“. mit dank an @reticulum für die empfehlung – wie immer: ein hörgenuss mit einer feinen stimmung im november (und dieser titel!).
winter
kahlschlag in wäldern
die weite lässt sich blicken
in mir zieht ein schwarm
ein starker impuls no 13 war das, und wir haben wunderschöne starke gedichte daran angeschlossen. ich finde es immer faszinierend, welchen teil einer inspiration jeder von uns für sein schreiben anwendet oder wie sich ein impuls verändert. so schön zu sehen! es tut mir leid, wenn ich sie heute nicht alle „vertwittern“ konnte, aber der tag war zu dicht, und der abend muss nun meins sein… auf ein neues im morgen!
und morgen wollen wir uns mal wieder ein form zuwenden, die die kürze regieren lässt.
der fall
wohin fällst du wenn du
fällst fällst du
schnell oder langsam wirst du getragen
beim fallen oder fällst du fallend
lächelst du weil es wuiii macht du
dich erinnerst an kindertage als das aufgefangenwerden
das nichtinfragestellen implizierte oder schreist du
weil es wuiii macht und du denkst du
denkst zuviel an das landen statt an den
fall
16.22 uhr
im winter dämmerung im sommer
mittendrin was fühlt
das ich in menschlich eigentlich
wandelbarkeiten nichts bleibt (auch frühling
nicht herbst nicht) schonungslos
werden kaffeeplätzchen freibadeis
nur gefühlt die wüste
bleibt wüste unbeeindruckt
eines nachmittags
ohne viele worte zu verlieren, hier der zweite teil unseres doppelimpulses zu den uhrzeiten.
der impuls für das #frapalymo gedicht am 12. november lautet: „doppelimpuls teil 2: 16.22 uhr“. mal schauen, wie sich der nachmittag in euren texten spiegelt und ob oder ob nicht die andere uhrzeit anderes licht in gedichte bringt.
und das kleingedruckte: gebt mir gerne über mail oder twitter bescheid, wenn ihr mitdichtet, dann kann ich den link zu eurem blog tweeten. oder stellt euer gedicht oder den link zu eurem gedicht an dem jeweiligen tag in das kommentarfeld unter meinem gedicht ein. kennung über twitter ist #frapalymo und ich bin @fraupaulchen.
4.22 uhr
ich schlafe noch
denke ich und denke doch nicht
dazu
ist es zu früh also träume ich denke
ich drehe mich um
(in der tat)
blende die stille aus kehre zurück
in den lärm meiner nacht
als ich schlief
dachte ich schlief ich noch
ach wie schön wir goethes gedicht geschwärzt und wegradiert und es zu unserem gemacht haben! ein text und so viele möglichkeiten!
stimmungen sollen im nächsten #frapalymo impuls im mittelpunkt stehen – und zwar die stimmung zu einer bestimmten uhrzeit. frühmorgens stellt sich der tag, die umgebung, die geräusche, das um uns, das in uns anders dar als nachmittags, als nachts. eine bestimmte uhrzeit soll uns zu verdichteten gedanken anregen. form und länge bestimmt wie immer ihr. und nachdem mich auch die unterschiedlichkeit der uhrzeiten und ihren wirkungen interessiert, ist dies ein doppelimpuls.