Heute möchte ich zum „Fremdgehen“ animinieren. Vermutlich lesen wir alle mehr oder weniger viele Gedichte aus verschiedenen Epochen, Ländern und von unterschiedlichen Lyrikern. Heute wollen wir uns mal von ihnen und ihren Gedichtzeilen leiten und inspirieren lassen und ihre Textbausteine zu einem neuen Gedicht verweben.
Und so lautet der Impuls für den #frapalymo no 26: „schreibt ein cento oder flickengedicht“*. Wenn ihr Centos noch nicht kennt, dann könnt ihr hier etwas dazu nachlesen.
Frau Paulchens Lyrik Monat
#frapalymo no 25: mitunter still
mitunter still
bin ich
in meinen inneren wänden
ich
laufe tapetenstrukturen ab
und halte mich an kanten fest
wälze mich im weiß frischer farbe
und fülle die löcher in der luft mit meinen blicken
mitunter still
bin ich
in meiner meinzeit
ich
halte die nacht zurück
weil ich den tag nicht sehen mag
sperre stimmen aus
damit gedanken worte finden
mitunter still
bin ich
in unserer zweizeit
ich
halte das außen fern
uns im wir fest
#frapalymo Impuls für den 25. November
Die Zeit rast: Schon sind die letzten Tage von Frau Paulchens Lyrik Monat angebrochen. Ihr seid bislang alle super dabei gewesen, von daher lasst uns gemeinsam die letzten Impulse und den Endspurt genießen!
#frapalymo no 24: ganz nah da
ganz nah da
im teich hinter dem garten
lebt eine fee
zwischen seerosenblättern
spiegelt sich lachen in ihr
während sie papierschiffchen
auf dem wasser treiben lässt
die kleinen wellen die gegen den bug schlagen
sind geflüsterte segenssprüche
manchmal erreichen sie eine menschenhand
#frapalymo Impuls für den 24. November
Mit den vergangenen Impulsen haben wir uns viel in unserer Welt aufgehalten, haben die Sinne angesprochen, sind auf Reisen gegangen und haben Momentaufnahmen und Eindruckswelten erfasst. Heute morgen kam ein Tweet einer mir sehr lieb gewordenen Twitterin und zwar von @e_mm_e1 – natürlich unbedingt folgenswert. Und als ich den Tweet las, dachte ich zuerst: Ja, ich weiß genau, was sie meint. Dann dachte ich: einfach nur wunderschön geschrieben.
#frapalymo no 23: new york
new york
zwischen schluchten
der ausgeschlachtete kommerz
ist diese stadt
schlicht anders
und schlicht ist anders und wo
straßen zu gesichtszügen
sich verengten
ich vor allem mich
erkundet habe
#frapalymo Impuls für den 23. November
Der Impuls no 23 kam mir heute beim Aufwachen. Zack, Augen auf, Impuls da. Das ist natürlich ganz wunderbar und zeigt, wie sehr Frau Paulchens Lyrik Monat schon in mein Unterbewusstsein gedrungen ist und auch nachts weiter an und in mir arbeitet. Vermutlich werde ich im Dezember wieder ein paar Tage brauchen, um davon „loszukommen“.
#frapalymo no 22: momentaufnahme I
momentaufnahme I
am gleis die nomaden
gesichter blicken in das nichts
in der wortlosigkeit liegt
eine hand um den pappbecher
die andere sucht in der tasche
nach wärme
sie hoffen auf heimkehr
bevor der zug ankommt
#frapalymo Impuls für den 22. November
Vielen Dank für eure Rückmeldungen zu den Impulsen und zum #frapalymo! Ich werde am Ende nochmals mit ein paar Fragen kommen um zu schauen, was wir für das nächste Mal anders, besser, schöner machen können. Das ist also bereits eine Feedback-Vorwarnung…
#frapalymo no 21: die waschfrau
die waschfrau
ich wasche einen traum
seife ihn ein
wasche ihn aus
seife ihn ein
wenn er an der leine hängt
sind die spuren der nacht
weggeschleudert worden
dann bügel ich den traum glatt
und die nacht weiß
der schlaf der bleibt
hat keinen geschmack