rückblick: das poetenfest in erlangen

nun habe ich es also geschafft und war zum ersten mal beim poetenfest in erlangen dabei. nicht die ganze zeit, aber immerhin an anderthalb tagen. richtig gutes programm mit exzellenten autoren, ausstellungen, mitmachaktionen, veranstaltungen und musik. die organisation war sehr gelungen, und die besucher haben sich gut über die verschiedenen angebote verteilt, so dass es nirgends zu „massenaufläufen“ kam.

kunstsommer-nachlese

der alltag hat uns wieder. jeder woanders auf seine weise. was mir an diesem kunstsommer besonders gut gefallen hat – und weshalb es auch diese kurze nachlese gibt – waren die zahlreichen begegnungen, die ich in diesem jahr intensiver erlebt habe als im vergangenen. begegnungen, die sich außerhalb der eigenen meisterklassen und bei anderen „kunst-disziplinen“ ergeben haben. reelle begegnungen aber auch begegnungen mit mir und der kunst. sprechen, erleben, staunen, denken, weiter denken, weit denken, erfahren. ich denke, es ist vor allem dieses interdisziplinäre am kunstsommer, das reizt.

kunstsommer: gedrucktes und geschichtetes

der erste tag, der sich den regenmantel angelegt hat. für uns lyriker ist das nicht so entscheidend, aber die graffiti-künstler können nicht weiterarbeiten. zeitdruck. zeitdruck, der nun spürbar wird, da es um die vorbereitung der kunstsommernacht geht. es läuft das kribbeln und schwirren durch räume. die teilnehmer des textile arts-kurses haben schon einige abende bis mitternacht gearbeitet, den tänzern ist ihr eigenes bett fremd geworden, nur bei der schreibenden zunft scheinen sich die zeiten nicht verschoben zu haben.

kunstsommer: natur körper naturkörper

der tag im meisterkurs beginnt mit einer ganz wunderbaren aufgabe: wir haben eindrücke gesammelt, die wir vorlesen und anschließend mit einem gegenüber tauschen. mit diesem fremdmaterial sollen wir ein gedicht schreiben. was für ein schönes geschenk, bilder und notizen von anderen zu bekommen und damit arbeiten zu dürfen. es entstehen großartige texte, die, so bin ich mir sicher, keiner von uns von sich aus mit nur eigenem material geschrieben hätte. eine sehr gute übung, die sich auch mit einem online-gegenüber wiederholen lässt. ideen reifen.

kunstsommer: geschwätzige farbe und verstörtes reisen

die sonne geht auf und es beginnt heute bereits tag III des kunstsommers. auch wenn wir die zeit in unseren händen halten, verrinnt sie schnell, womöglich noch schneller. als luxus wird diese viele zeit von den teilnehmern empfunden. sich acht tage lang auf seine liebste beschäftigung einlassen, farben stehen lassen, fotografien erarbeiten, an worten feilen zu können, ist ein schatz. ein abseits des sonstigen.

kunstsommer: das wenige. schätzen. und mehr werden.

sich auf den kunstsommer in irsee einzulassen bedeutet, klein zu werden. zu erkennen, wie wenig man ist und weiß und kann. das große bestaunen und in diesem bestaunen sich nicht zu verlieren, sondern eben gerade halt finden. aus der tiefe schöpfen, weil die gewissheit bestärkt daliegt: dass es diese tiefe gibt und man selbst noch so viel mehr werden kann. wachsen. wachsen und mehr werden.

angekommen. irsee. kunstsommer.

nun bin ich also hier, wo ich im vergangenen jahr war. irsee. kunstsommer. erneut eine hermetische geschlossenheit nichtreligiösen klösterlichen lebens. wie der akademieleiter bei der eröffnung gestern erklärte. worte, die widerhallen vom vergangenen jahr. sich im ohr in diesem jahr verändert haben. durch das wissen der erfahrung und der hoffnung der erwartung. da sind bereits bekannte gesichter aus der vergessenheit in die erinnerung gefallen. ein erstes austauschen. vor allem ein freuen auf die vielfalt der meisterkurse. und das gespannte ich, das sich in den eigenen meisterkurs sehnt.