ihr lieben: nicht alles, was in der raunacht gedacht und geschrieben wird, ist für die öffentlichkeit bestimmt. darum heißt es ja auch poetisches tagebuch. heute zum beispiel gibt es "nur" ein paar überlegungen zum neuen jahr, damit ihr wisst, was euch auf meinem blog 2012 erwarten kann. das ergebnis der achten raunacht hingegen bleibt ganz bei mir...
schreiben
die ersten zwei raunächte – ein paar gedanken dazu
ein poetisches tagebuch für die zukunft verspricht der e-mail-kurs von michaela zu sein. die zweite raunacht liegt hinter mir und bereits jetzt treten schattengedankenwesen ans tageslicht, die erstaunen, überraschen, erschrecken, mich berühren. es ist eine zeit des nachdenkens und innehaltens, des tief blickens: sich zeit dafür zu nehmen und gedanken zuzulassen. sie aus ihren verborgenen seen herauszufischen. nicht immer angenehm, was da zum vorschein kommt.
Die Herausforderung des Sabbaticals
In der aktuellen Oktober-November-Ausgabe der Federwelt habe ich den Artikel von Loretta Würfel (klasse Name übrigens!) über ihr Sabbatical gelesen. Sie hatte die phänomenale Möglichkeit, ein Jahr Auszeit vom Job zu nehmen, um ihren Roman zu schreiben. Ein Jahr, wie es sich vermutlich jeder Schreiberling nur wünschen kann. Geld war kein Thema - zumindest tauchte es im Artikel als solches nicht auf - und so kann man sich ja nichts Schöneres vorstellen, als Zeit ohne Geldsorgen zu haben. Aber eben weit gefehlt. Loretta hat so ziemlich alles getan.
Trübe Aussichten
Was für ein Wetter, was für trübe Aussichten! Da mag man sich mit guten Büchern, einer Flauschedecke und cremigem Kakao einkuscheln und frühestens im Mai wieder aufstehen. Es ist eigentlich längst an der Zeit, sich wieder ordentlich an den Schreibtisch zu setzen, sich auf die Wörter zu konzentrieren, die einem das Leben verschönern und den Alltag vergessen machen. Figuren, Fiktion, Flucht. Gestern erst habe ich in einem Interview mit Luc Besson gelesen, dass er das Schreiben als Sucht, als Droge, als Abhängigkeit beschreibt. Eine Woche ohne Schreiben, und es gehe ihm schlecht.
Mal wieder Berlin
Seit wenigen Jahren schon bin ich mehrmals im Jahr in Berlin und habe auch in meinem Blog hier schon davon berichtet: hier ich als Landei, dort Berlin, die Große und Schöne. Beeindruckend, omnipräsent, anders, vielfältig, einschüchternd, kompakt. Heute bin ich wieder hier angekommen mit dem festen Vorsatz, mich Samstag in eines dieser zahlreichen Cafés zu setzen und zu schreiben. Denn das kann man in Berlin wirklich ganz außerordentlich gut. Hier fließt die Tinte sozusagen aus der Hand in den PC. Hier saß ich schon während des NaNoWriMos und habe fleißig an Clara geschrieben.
Lösung für morgens
Ha, jetzt habe ich die Lösung für morgens gefunden: zuerst schreiben mit Eleonor, dann alleine laufen gehen, dann ab ins Büro. Der Chef - habe ihn proforma und aus Höflichkeitsgründen gefragt - ist einverstanden. Morgens gehts los. Back to the desk, my dear Sophie!
Darüber sprechen hilft
Wisst ihr, was für das Schreiben besonders motivierend ist und gut tut? Darüber zu sprechen. Mit einer guten und lieben Freundin zum Beispiel; dabei Ideen austauschen; sich an Wörtern und Sätzen erfreuen; sich auch mal auf die Schulter klopfen dürfen über das, was man bereits erreicht hat; sich Gedanken machen über neue Übungen und Projekte. Darüber sprechen hilft. Probiert es aus.
Erste Erfolge
Es ist schön zu wissen, dass wenn man ein wenig locker lässt, dass sich manche Dinge dann auch wieder von alleine ergeben. So mit dem Zwang und der Lust zum Schreiben. Gestern floss es schon wieder viel besser von meiner Hand. Yippieh! Vermutlich ist das mit allen Dingen so und daher eine Lektion fürs Läben 😉
Schreiben ist Nahrung
Mein Fundstück des Tages stammt aus der Februar-Ausgabe von The Tempest und ist ein Zitat von Ulrike Dietmann: "Schreiben ist Nahrung für die Seele, Leben im Augenblick, Liebe, Genuss und das Zelebrieren von Schönheit."
Tag 4 und bei knapp 10.000
Heute ist Tag 4, und ich habe jetzt 9.229 Wörter geschrieben. Damit bin ich noch rund 2.500 Wörter im Plus. Grandios! Zwischenzeitlich habe ich auch alle meine Kapitel in Szenen unterteilt, und damit bin ich wesentlich beruhigter, was die Fortsetzung der Geschichte angeht. Gut, wenn man einen roten Faden hat, auch wenn ich mir noch ein paar Ideen einfallen oder mich von ihnen überraschen lassen möchte. Es geht voran und das Wichtigste: Ich habe keine Scheu vor den täglichen 1.667 Wörtern. Das ist bislang das beste Gefühl.