als der honig fiel
legte ich mich in das gold frisch bezogener wiesenblätter
schaute in den wabenhimmel
und sehnte mich
wie alles begann
als der honig fiel
legte ich mich in das gold frisch bezogener wiesenblätter
schaute in den wabenhimmel
und sehnte mich
wie alles begann
auch nach jahren
werde ich mit namen begrüßt
man kennt die familie
die großeltern besser als ich dabei
beäugen sie mich als die die fort
gezogen das land geringschätzt ihm
fremd geworden mir fremd ist bemühen
sich auf hochdeutsch sie wissen
dass geändertes verständnis
geänderter sprache folgt
und sehen mich und sehen mich nicht
als die die einst maria zum
blumenaltar trug
willkommen zum achten #frapalymo oder: frau paulchens lyrik monat. unser motto: 30 tage, 30 gedichte, no excuses! und für den mai als längeren monat gibt es einen bonustag!
wie immer freue ich mich über alle vertrauten „gesichter“ und „dichterstimmen“ ebenso wie über neu dazugestoßene und kann nur sagen: lasst uns spaß haben und diesen verdichteten monat genießen – mit all seinem textflow und textstau!
jeweils am abend zuvor poste ich hier den impuls für den nächsten tag – und das können zitate, schöne tweets, kunstübergreifendes, wortschönheiten oder oder sein. wie nah oder fern ihr an dem impuls bleibt, ist euch überlassen!
freie sicht
wolken wie sahnehauben im kopf verhüftgoldet das etwas träge
an der felsenschlucht freie sicht: das echo paart sich im déjà-vu
ein schritt
schritt
ritt
zurück
und dann nehme ich abschied
mittendrin im noch vollen
und trinke wein den weißen
fruits de mer und habe alles
nur kein salz auf der haut lippen zunge
zwischen den zähnen knirscht
nur das endlich
endlich
das auch im freiraum frei
stehen ganz groß sich freuen
mit viel drum herum ganz viel und vor allem und
dann
nehme ich abschied von einem abschied
der noch keiner
fühlbar trinke ich viel zu schnell nicht schnell
genug ist es mittendrin und ich
endlich
endlich
auch ich
das hier sprach zu mir
nimm mich sprach ich
wozu
die magnolien werden bald blühen
für einen augenblick wird es schön
sein
wie ein blätterbett wie ein himmel am morgen
gestundetes glück wie alles
alles
auf zeit
nicht wahr das ist es
vergebens
liegt das spiel der stolz
liegt das vonmitferneinander in
einander weg das gesicht fremd
fremd wohinichauch fern von mir
fern ruf ich werfremddu bist hast du
hasst du mich ich dich auchliebe
bin ich was ich bin ich wie
wurde ich abzweigung sackgasse maulbeerbaum
rinnsal brücke nadelwald kornblumenfeld steppe
plantanenallee steinbruch stausee hyazinthe wurde ich
der weg den ich nicht ging ich in mir
kenne mich in einem nichtergründet sein nicht ich bin
was ich bin und doch wo
ist das frei ist das können ist das noch
eine landschaft
ich trage atemlöcher auf meiner haut das sind
zwei geraden vom handgelenk bis schulterblatt
ein quer über die brust ihr seht das nicht
doch ich atme durch sie atme durch
gefallene magnolienblüten in meinen herbst atme
das vergessen auf die lippen verlust in meine hand
auf meiner haut der atem ist opak