türsteher
dieser tag am meer
sagtest du ich
sagte warte
auf die nacht
die vor uns stand
türsteher
dieser tag am meer
sagtest du ich
sagte warte
auf die nacht
die vor uns stand
wie stark, gewaltig, schön, ergreifend vier zeilen sein können! hachz.
klassisch und bewährt ist auch der medientransfer beim #frapalymo. wir lassen uns von einer anderen kunstrichtung für das dichten inspirieren. dabei sind die anderen medien hilfe, inspiration, ausgangspunkt, endpunkt, ein weiter, ein zurück. je nachdem, in welcher situation und stimmung das medium uns gerade trifft.
der impuls für das gedicht am 6. november lautet: „medientransfer fotografie: nutzt dieses foto von @rtopnb als impuls für euer schreiben“. das foto zeigt einen heranziehenden sturm über dem meer. der betrachter steht dabei am sandstrand, also dem sturm unmittelbar gegenüber (vielleicht nicht die ideale bildbeschreibung, aber ich hoffe, sie hilft für alle weniger gut sehenden.)
da stehen sie stoisch
auf zwei beinen zwei frauen
sie schauen nicht freundlich nicht nicht
freundlich sie stehen und schweigen
und sehen die welt
durch zwei augen und sehen die welt
anders als ich stehen sie stoisch
und hören und denken
vermutlich auch das
ihr eigenes beim vorbei
gehen wie ich
hachz. ich danke euch für eure texte zum nachmittagstraum! das hat sehr viel geweckt in mir.
es geht auf die zielgerade: die big five sind angebrochen, also die letzten fünf impulse dieses dichtermonats im november. wie es nach dem november weitergeht, erzähle ich euch demnächst. lasst uns jetzt erstmal einsteigen in den fünftletzten impuls – und danke an alle, dass ihr weiterhin mit so einer energie dabei seid!
und so lautet der #frapalymo-impuls no 26: „medientransfer: straßengeräusche (link!) – schreibt ein gedicht zu den geräuschen der stadt“ ja, das ist mal ein ganz neuer versuch, eine bestimmte geräuschkulisse als impulsgeber für texte zu wählen. ich bin gespannt, was ihr aus den stimm- und lautfetzen aufgreift und wie sich das in wort und bild wiederspiegelt! viel vergnügen bei diesem medien-, ja vielleicht auch kunsttransfer…?!
ein gemeinsamer schmerz liegt
in händen füßen was das gesicht zu
verdrängen sucht findet sich in
haarfingerspitzen tränenversiegt trauert er
sie über
unausgesprochen
doch in jedem wort
liegt ein gemeinsamer schmerz
ich denke, wir haben nun alle eine mehr oder weniger gute ahnung davon, wie sich ein kubistisches körgergefühl anfühlen kann. zumindest verdichtet. oder so.
für das wochenende unterstelle ich den #frapalymoisten immer, etwas mehr zeit zu haben. weshalb impulse, die unter umständen etwas länger benötigen zum wirken, schreiben, tun vielleicht eher auf einen wochenendtag fallen. denke ich mir immer so. kann sich für euch aber auch ganz anders anfühlen.
wie dem auch sei…morgen gibt es wieder einen kunsttransfer-impuls. nach der musik von vergangener woche gibt es nun den tanz. ebenso seit einer vielzahl von dichtermonaten beliebt (also zumindest bei mir), vertraue ich hier ganz auf das wissen und die empfehlung von @fliegergedanke. sie ist meine referenz, wenn es um das thema tanz geht.
ist der mensch kalligraphie
eine gewordene symbolik
einer brücke über den die ahnen
schweben kirschblüten
ins wasser setzen dabei
lächeln zeichnung bewegung staunen
mehrdeutigkeit tanzender pinsel
striche komma pünktchen pünktchen
ich danke für die schönen flussgedichte und die fließenden bilder, gedanken, bewegungen darin! bei bewegungen bleiben wir auch für den impuls morgen, und ein lieber dank geht an @HArtemon für den tipp und vorschlag dazu!
der #frapalymo impuls für den 22. mai lautet: „medientransfer video: unsichtbare bewegungen sichtbar machen“. schreibt ein gedicht zu diesem artikel, in dem es darum geht, wie die bewegung in der fotografie und kunst festgehalten und wie unsichtbares sichtbar gemacht wird. es geht darum, dass ein künstler die bewegungen von kung-fu-meistern sichtbar gemacht hat, wo sie sonst für das menschliche auge nicht sichtbar wären. es ist schwer zu beschreiben, macht euch am besten selbst ein bild und lasst euch inspirieren! und ich weiß, dass dies für dich, liebe @traumspruch eine barriere darstellt, aber vielleicht inspiriert dich der titel „unsichtbare bewegungen sichtbar machen“.
ich habe sie zwischen zwei häusern gelegt
das fahlgraue neben dem frisch getünchten
feilchenblau könnte man sagen erinnert weder
an himmel feld noch blumen doch
müpft es gegen das weiß nebenan auf wie
zwei nachbarinnen in der ewigen hassliebealltagsliturgie
in diesem ewigsteiniglichen zwiespalt liegt nun
die liebe
selbst fahl geworden fad geworden geworden
das das wesentliche im perfekt
jedes mehr zu viel an äußerung
außer dass ich sie dorthin gelegt habe
zwischen zwei häusern sie
auf die aufmerksamkeit von wartet
da liegt zwischen zwei häusern die liebe
ich danke euch für die schönen apfelbäume, für die einblicke in kindertage, für das wünschen und sehnen! es ist ein genuss, euch zu lesen! welch ein vergnügen! und wenn ich auch selbst nicht groß eure texte kommentiere, so lese ich sie alle, meist mehrmals, und lasse meine seelenwände dank euch erstrahlen.
für morgen durfte klaus aka @Reticulum wieder mit seiner expertise aushelfen. es geht um den medientransfer musik, und da würde ich niemand anderen mehr anfragen als klaus. seine musikkenntnis ist einfach unglaublich. herzlichen dank also dir, klaus, für die empfehlung für unseren impuls morgen. viel <3 und umärmelung!