erbsenzählerei

saß sie in einer von zwei korridoren flankierten nische
zählte erbsen die einer frau mit pelz (echt) aus der tasche (krokodil
echt) gefallen war nicht einzeln versteht sich schließlich
einzeln wurden im aufbrechen der masse im gefrorenen hier
knallte die einzelne (in diesem fall erbse) hart auf dasein
ohne anschluss mit der verlässlichkeit ihres nicht
zurückgeforderten liegen gelassenen (da ignoriert) und bislang
nicht sich gefundenen selbst ein verlorenes ich plural
gesprochen viele einzelne (erbse mensch sein) ohne ein ganzes
diese schicksale im tauzustand zählte sie sich. read more

#frapalymo no 24: das gewisse extra

ein sechster zeh
zum schrecken aller unnütz
drückt und drängelt sich nach außen
in den schuh daraus heraus

was soll das nur

nun

ich könnte dich mein liebes überbein
piercen lassen das extra an schmuck trägt
schmuck

ich könnte dich überbein
anmalen mit dem extra an fläche für
farbgedanken

ich könnte dich umstricken
urban knitting körpernah

ich könnte dich
bepflanzen besparen
zupflastern heiligsprechen
verlegen umrahmen

vergessen
vergessen kann ich dich nicht
allein weil ich zwei
davon habe

#frapalymo impuls 7nov14

vielen liebe dank, dass ihr euch auf die sprichwörter eingelassen habt. ich finde, manche neuschöpfungen wie „ruhe will weile haben“ sollten wir in den aktiven wortschatz einbauen…

für den impuls zum #frapalymo am 7. november möchte ich euch eine übung aus „schreiben dicht am leben“ vorschlagen – und meine, dass wir das durchaus schon gehabt haben (vermutlich weil es einer meiner lieblingsimpulse ist): „fotografiert ein gedicht / bedichtet eine fotografie“. es geht darum, dass euer text ein snap-shot dessen ist, was ihr gerade seht – ein stillleben in worten, ein literarischer schnappschuss. knapp, skizzenhaft, kleine momentaufnahmen. als beispiel zu nennen ist „der klassiker“ rolf dieter brinkmann mit seinem „photographie“-gedicht zu nennen: mitten / auf der straße / die frau / in dem / blauen / mantel. read more

fünf gerade

oder: der baum
laubwechselbad ein stetes
kommen gehen ver färben ver
ändern (änderungsbewegungen in einer welt in der menschen alles suchen alles wollen
außer veränderung)
oder: das blatt
nicht schön nein nicht schön
adrig und haut
gespannt da ist kein satt
kein satt papp im zuviel des tages und jeden tag neu
und dann irgendwann gefallen verdörrt auf der straße
und dann ja und dann ja und dann und
trittst du darauf und hörst kaum mehr noch ein rascheln
sich staub eingenistet hat ist das schön
nein nicht schön