saß sie in einer von zwei korridoren flankierten nische
zählte erbsen die einer frau mit pelz (echt) aus der tasche (krokodil
echt) gefallen war nicht einzeln versteht sich schließlich
einzeln wurden im aufbrechen der masse im gefrorenen hier
knallte die einzelne (in diesem fall erbse) hart auf dasein
ohne anschluss mit der verlässlichkeit ihres nicht
zurückgeforderten liegen gelassenen (da ignoriert) und bislang
nicht sich gefundenen selbst ein verlorenes ich plural
gesprochen viele einzelne (erbse mensch sein) ohne ein ganzes
diese schicksale im tauzustand zählte sie sich.
Gedicht
#frapalymo no 25: interlinear
öffnet sich das nichts das viel
darin die zeit zu betrachten zu
sehen spuren nachspüren fühlen
dass da halt liebe wut zerstörung
alles allein ich mit leeren händen
#frapalymo no 24: das gewisse extra
ein sechster zeh
zum schrecken aller unnütz
drückt und drängelt sich nach außen
in den schuh daraus heraus
was soll das nur
nun
ich könnte dich mein liebes überbein
piercen lassen das extra an schmuck trägt
schmuck
ich könnte dich überbein
anmalen mit dem extra an fläche für
farbgedanken
ich könnte dich umstricken
urban knitting körpernah
ich könnte dich
bepflanzen besparen
zupflastern heiligsprechen
verlegen umrahmen
vergessen
vergessen kann ich dich nicht
allein weil ich zwei
davon habe
#frapalymo no 8: bühnenreif
saß ich in den reihen
in mehreren in immer wieder anderen
dem perspektivwunsch folgend nach neueinsichten
klangvollen stummen aussaglosen
bilderbühnen komma diese leer
auch anfänglich
dafür wort reich gefühl voll stimmung
und ich
im zwischen eines gestern eines heute
eines wo war gleich noch die zeit
geblieben bis der vorhang fiel
und der blick auf die uhr
#frapalymo impuls 7nov14
vielen liebe dank, dass ihr euch auf die sprichwörter eingelassen habt. ich finde, manche neuschöpfungen wie „ruhe will weile haben“ sollten wir in den aktiven wortschatz einbauen…
für den impuls zum #frapalymo am 7. november möchte ich euch eine übung aus „schreiben dicht am leben“ vorschlagen – und meine, dass wir das durchaus schon gehabt haben (vermutlich weil es einer meiner lieblingsimpulse ist): „fotografiert ein gedicht / bedichtet eine fotografie“. es geht darum, dass euer text ein snap-shot dessen ist, was ihr gerade seht – ein stillleben in worten, ein literarischer schnappschuss. knapp, skizzenhaft, kleine momentaufnahmen. als beispiel zu nennen ist „der klassiker“ rolf dieter brinkmann mit seinem „photographie“-gedicht zu nennen: mitten / auf der straße / die frau / in dem / blauen / mantel.
ausgezeichnet
an so vielen meinzeitmorgen setzt man sich an den schreibtisch, öffnet den laptop und checkt seine mails, wovon die meisten unspektakulär sind: newsletter, twitter-benachrichtungen, durchgesickerter spam... und dann gibt es diese meinzeitmorgen, wo eine mail eine kleine seelenwanderschütterung auslöst, weil wand und boden vor freude wackeln.
fünf gerade
oder: der baum
laubwechselbad ein stetes
kommen gehen ver färben ver
ändern (änderungsbewegungen in einer welt in der menschen alles suchen alles wollen
außer veränderung)
oder: das blatt
nicht schön nein nicht schön
adrig und haut
gespannt da ist kein satt
kein satt papp im zuviel des tages und jeden tag neu
und dann irgendwann gefallen verdörrt auf der straße
und dann ja und dann ja und dann und
trittst du darauf und hörst kaum mehr noch ein rascheln
sich staub eingenistet hat ist das schön
nein nicht schön
lyrische vorbereitung auf den kunstsommer. teil 3
ein zwei drei
I
alle jahre wieder
einmal
wandgerissen
spurensuche
fragantwort
II
lyrische vorbereitung auf den kunstsommer. teil 1
in einem monat beginnt der kunstsommer in irsee. zum dritten mal für mich. schon seit der ausschreibung freue ich mich auf die meisterklasse lyrik, die mit monika rinck wieder ein absolutes highlight für mich werden wird. da bin ich mir sicher.
#frapalymo no 30: mai 14
mai 14
im garten das grüne licht und worte im teich
sei ein kind ertrunken
sprachlos die bilder immer wieder die bilder
und das quaken der frösche