natürlich startet mein tag hier mit dem impuls am morgen in der klosterkirche. also der teil des tages, der nach der ersten meinzeit und dem blick nach innen folgt. das morgendliche knirschen auf dem weg in die kirche. klänge, die ich gerne aufzeichnen würde. für die momente zwischen den kunstsommerjahren. wenn ein rückbesinnen angebracht scheint. nach dem knirschen die stille. in der kirche der blick auf das überladene. das opulente. das ich nicht an jedem tag lange zeit ertragen kann. weil es schwer auf den schultern lastet. und schließlich musik und gesang. immer ein vergnügen.
der erste morgen in der meisterklasse ein hinführen. zu linien, form, kontrast, farbe, muster und struktur. kleine übungen zum ankommen. und damit die konzentration sich bündelt. in diesem raum unterm dach. damit alle sich als gruppe finden im gleichen und doch anderen. ein gutes spiel. papier. stoff. farbe. wunderbare zukunftsheimstätten für wörter. denke ich mir und möchte in die aufgestempelten quadrate erste gedanken setzen. diszipliniere mich, noch nicht zu viel voraus zu denken oder zu planen. sondern das unmittelbare tun zu genießen. und es ist schön.
ich denke an die lyrikklasse und höre viel mit und bin sehr gespannt auf das erfahrene. gleichzeitig freue ich mich sehr, dass diese woche handwerklicher und kopfleichter ist.
mittags am ersten tag wie üblich die führung durch das kloster. mehr zeit für mich und ein wenig geplauder mit anderen. kennenlernen. weiter beschnuppern. gespräche wieder aufgreifen.
abends die erste lesung mit daniela seel. lyrikerin verlegerin übersetzerin und mehr. in ihrer sprache und ihrem sprechen eine wunderbare weiterentdeckung und entdeckung. ganz viel mögen und seelenwandlächeln. buchkauf und nachlese, bei der der klang einer stimme mithallt. die eigene leseart ändern lässt. andersblicke. ausblicke auf einen weiteren tag.