gehe ich die acht acht mal acht sam acht bed
rufe ich ein um ein anderes mal ein ich mich ein
im hier die kälte ist blau und wo sind die vögel gefangen
erstens in der voliere auch menagerie des grausamen
banalismus genannt mitunter auch alltag zwischen den hälften
zweitens wenn ich ein vöglein wär und drittens
gebührt es sich nicht über unfreiheiten in freiheit nachzudenken also
gehe ich weiter die acht in acht ung und bar keit eins
E-Mail-Impuls
von kindern und ahnen
derzeit sind kindheit und ahnen irgendwie allgegenwärtig: ich miste mein früheres kinderzimmer aus, tauche ab und ein in eine frühere zeit, mache bei der schreibnacht von unternehmen lyrik mit, die sich ausschließlich mit den ahnen beschäftigt und schreibe dann noch ein impuls-gedicht, das beides irg
auf reisen gereist
auf reisen gereist
wird das
fremde vertraut
in uns
neue bilder
ruhen an wänden
atmen
nach der langen reise
sind sie längst angekommen
schieben sich farbverläufe
gegen klänge
dufterfüllt
ist das
vertraute fremd
in uns
(nach längerem inmirruhen und schweigen wieder ein gedicht; entstanden nach einem impuls aus michaelas e-mail-impulsreihe...)
worauf ich 2012 stolz bin… und ihr so?
2012 war ein bewegendes jahr. das wird sich in den raunächten und den wunderbaren inspirationen von michaela in den kommenden tagen gewiss widerspiegeln. doch es gibt bestimmte dinge in meinem dichterdasein, die mich dieses jahr besonders berührt, bewegt, beschäftigt haben. deshalb ist jetzt auch einfach mal zeit für einen kurzen augenrückblick, um sich all des guten bewusst zu werden, das mir beim schreiben geschehen ist.
vorbeirauschen
wolkenzug
im abteil fünf zwei
träume nachtbegegnung
der austausch von höflichkeiten
sitzplatzreservierung im kopf
leere auf
wolkentzug
vorausschauend
die rosen im rücken
erblicken augen ein meer
löwenzahn
fee und gänsehaut
blümchen pustet
der wind achänen
fort gleiten schirmflieger
auf das nächste feld wo
viele lächeln spalier
stehen
im rücken noch immer
die rosen.
sprachspielgedicht
will ich
weiß was will ich
will will was
was?
was!
weiß ich ich
weiß was
ich will ich
ich weiß
e-mail-impuls: alte neue welt
nachdem ich ja vergangenes jahr alle 52 e-mail-impulse mitgemacht habe und sehr dankbar für michaelas lektorat bin, werde ich dieses jahr nochmals alle impulse als ideen aufgreifen und fest am dichten bleiben. hier das erste gedicht, das aus diesen impulsen 2012 entstanden ist:
im gebet
im gebet
die hohen hallen stein
boden säulen die in den
himmel ragen staub bricht sich
im licht das kirchenfenster
zwischen himmel und erde
ein einzelner mönch im gebet
ich atme amen ein und aus
das haupt geneigt zur erde vor gott
sind wir alle gleich ein jeder ob mann ob frau
still ruhig vielleicht
höre ich in mir gottes stimme zu mir sprechen
betrachtet er
die schönheit der gott geschaffenen welt
auch nur die muster auf den fließen
nebel
nebel
in tröpfchen so dass die luft
ein glitzermeer vaporisiert die
welt das gemüt umhüllt
weiße nebelschwadentücher
hängen morgens an der
wäscheleine
bis zum verlust
zeit raum zum bis
die sinne sich zieht sich
der nebel in ecken
bis zu der stunde
erst ab
stand der morgen
distanziert präzisiert
sich die sicht licht
leben gewinnt klarheit
aus der entfernung
ist alles