in einem monat beginnt der kunstsommer in irsee. zum dritten mal für mich. schon seit der ausschreibung freue ich mich auf die meisterklasse lyrik, die mit monika rinck wieder ein absolutes highlight für mich werden wird. da bin ich mir sicher.
kunstsommer
vorfreude!
juchu! was gibt es schöneres, als aus dem urlaub zu kommen und neben werbung, rechnungen und informationen der versicherungsgesellschaft einen ganz besonderen brief aus dem postberg zu fischen!? eben: fast nichts.
kunstsommer 2014
„Was ist ein gutes Gedicht? Schwer zu sagen. Ein gutes Gedicht ist poetisch. Was ist poetisch? Ich würde sagen: Eine besondere Form von Anschaulichkeit.“
rückblick: das poetenfest in erlangen
nun habe ich es also geschafft und war zum ersten mal beim poetenfest in erlangen dabei. nicht die ganze zeit, aber immerhin an anderthalb tagen. richtig gutes programm mit exzellenten autoren, ausstellungen, mitmachaktionen, veranstaltungen und musik. die organisation war sehr gelungen, und die besucher haben sich gut über die verschiedenen angebote verteilt, so dass es nirgends zu „massenaufläufen“ kam.
kunstsommer-nachlese
der alltag hat uns wieder. jeder woanders auf seine weise. was mir an diesem kunstsommer besonders gut gefallen hat – und weshalb es auch diese kurze nachlese gibt – waren die zahlreichen begegnungen, die ich in diesem jahr intensiver erlebt habe als im vergangenen. begegnungen, die sich außerhalb der eigenen meisterklassen und bei anderen „kunst-disziplinen“ ergeben haben. reelle begegnungen aber auch begegnungen mit mir und der kunst. sprechen, erleben, staunen, denken, weiter denken, weit denken, erfahren. ich denke, es ist vor allem dieses interdisziplinäre am kunstsommer, das reizt.
kunstsommer: die nacht
über den letzten tag muss ich eigentlich nicht viele worte verlieren. es ist die nacht, die zählt. wie so häufig. der kunstsommer findet seinen abschluss in ansprachen, im gläserklirren, in wortfetzen, in fotomotiven, in ausstellungsstücken, in bewunderung, in auftritten, in lesungen, im hof, zwischen den zeilen, in gesichtern, in sich schließenden klostertoren.
kunstsommer: gedrucktes und geschichtetes
der erste tag, der sich den regenmantel angelegt hat. für uns lyriker ist das nicht so entscheidend, aber die graffiti-künstler können nicht weiterarbeiten. zeitdruck. zeitdruck, der nun spürbar wird, da es um die vorbereitung der kunstsommernacht geht. es läuft das kribbeln und schwirren durch räume. die teilnehmer des textile arts-kurses haben schon einige abende bis mitternacht gearbeitet, den tänzern ist ihr eigenes bett fremd geworden, nur bei der schreibenden zunft scheinen sich die zeiten nicht verschoben zu haben.
kunstsommer: verstofflicht und raumeinnehmend
in der zweiten hälfte des kunstsommers spüre ich immer ein deutliches anziehen. beim tempo einiger meisterklassen, bei der müdigkeit, bei zwischentönen, beim zusammengehörigkeitsgefühl. es geht in die zielgerade. langsam aber sicher.
kunstsommer: subtraktion und vergänglichkeit
halbzeit im kunstsommer. die zeit, die wir noch gedacht massig hatten, zeigt uns ihre grenzen. es ist ein rhythmus in die woche gekommen, in die gruppe. um zwölf hat man jetzt hunger. weil dann eben mittagspause ist. so einfach ist das manchmal.
kunstsommer: natur körper naturkörper
der tag im meisterkurs beginnt mit einer ganz wunderbaren aufgabe: wir haben eindrücke gesammelt, die wir vorlesen und anschließend mit einem gegenüber tauschen. mit diesem fremdmaterial sollen wir ein gedicht schreiben. was für ein schönes geschenk, bilder und notizen von anderen zu bekommen und damit arbeiten zu dürfen. es entstehen großartige texte, die, so bin ich mir sicher, keiner von uns von sich aus mit nur eigenem material geschrieben hätte. eine sehr gute übung, die sich auch mit einem online-gegenüber wiederholen lässt. ideen reifen.